zuletzt geändert am 28.02.2024

Der AfD Parteitag 2022 zeigte es: die AfD wird nunmehr vollends zur nächsten rechtsradikalen Partei Deutschlands werden. In jedem Fall reiht sie sich schon längst in die Kette der rechts orientierten Nachkriegsparteien ein, die einmal waren und wieder verschwanden oder bedeutungslos wurden. Die meisten von ihnen sind nicht einmal mehr bekannt.

  • Ab jetzt … Demokratie durch Volksabstimmung – Politik für die Menschen (Volksabstimmung)
  • Deutsche Partei (DP)
  • Deutsche Volksunion (DVU)
  • Die Rechte – Partei für Volksabstimmung, Souveränität und Heimatschutz
  • Direkte Demokraten Deutschlands (DDD)
  • Freie Wähler Deutschland (FWD)
  • Offensive für Deutschland / Bund freier Bürger (BfB)
  • Pro Deutsche Mitte – Initiative Pro D-Mark (Pro DM)
  • Republikaner
  • Schill Partei (Hamburg)
  • Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)
  • AfD (mit Mitgliedern der aufgelösten „pro Deutschland“ )

Manche dieser Parteien waren „nur“ rechtspopulistisch, andere stramm rechtsradikal. Alle verneinen sie die Gleichheit der Menschen, denn der Deutsche ist allen überlegen. Glücklicherweise war der politische Einfluss der meisten Parteien bedeutungslos und laut einer älteren INSA-Umfrage lag der Anteil der Wahlberechtigten, die rechts wählten, relativ konstant bei rund 5%. Das galt jedenfalls bis zum Auftauchen der AfD, die 2013 zwar den Einzug in den Bundestag mit 4,7% knapp verfehlte, aber 2017 12,6% und 2021 10,3% der Stimmen erreichte. Seitdem hat sich viel gewandelt und die AfD liegt im August 2023 mit 21% an zweiter Stelle – nur noch 6% hinter der führenden CDU und in Thüringen mit 34% klar auf Platz eins.

Die AfD ist auf dem Vormarsch. Die permanenten Wechsel in der Führungsspitze vom Gründer Bernd Lucke über Frauke Petry, Alexander Gauland und Jörg Meuthen, zu Alice Weidel und Tino Chrupalla sind beendet. Und nicht erst seit dem Parteitag vom Juni 2022 zieht Björn Höcke die Fäden und plant seinen Einstieg als unumstrittener Führer. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann Alice Weidel und Tino Chrupalla ebenfalls Parteigeschichte sein werden.

Die Zukunft der AfD

Die Zukunft der AfD liegt in den Händen von Björn Höcke, einem nachrichtendienstlich überwachten Rechtsextremisten, was eine wachsende Zahl von Bürgern offenbar gut findet. Dass der Verfassungschutz die gesamte AfD als rechtsextremen Verdachtsfall einstuft und wohl bald als gesichert rechtsextrem einstufen wird, stört rund 85 Jahre nach Hitler 21% der Deutschen nicht. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung über das schlechte Management der Regierung treibt laufend Wähler in die Arme der AfD. Ein Abschwung ist für die nächste Zeit so gut wie ausgeschlossen.

Der rechtsextreme Landeschef aus Thüringen macht kein Hehl aus seinen Ambitionen auf den Chefposten (Quelle: Tagesschau, 10.10.2022). Bei den nächsten Vorstandswahlen der AfD in 2024 könnte Höcke endgültig nach der alleinigen Macht greifen und Deutschland wieder in eine braune Zukunft führen – eine grauenhafte Vorstellung. Und es sind nicht nur die AfD-Wähler Deutschlands, die das Grauen erwecken, sondern die Wähler in ganz Europa, die immer zahlreicher werden und die Festung Europa errichten wollen.

Wann werden die Menschen aufwachen und begreifen, dass Freiheit und Demokratie in Gefahr sind und sie selbst Gefahr laufen, wieder in einer Diktatur zu enden? Wann werden die demokratischen Parteien begreifen, dass es nicht um windiges politisches Geschacher geht, rechtsextreme Parteien auszugrenzen, sondern darum, den Bürgern demokratische Perspektiven zu bieten, denen sie vertrauen können. Die zunehmenden Wähler der AfD stehen für das Versagen aller demokratischen Parteien! Die demokratischen Parteien stehen für das Versagen, den Menschen Vorbild zu sein!

Das gilt uneingeschränkt auch für Österreich in Anbetracht der stark gewachsenen Wählerschaft der FPÖ.

zu Gefahren für die Demokratie