zuletzt geändert am 28.02.2024

Browser Schutz Internet
Datavizzer, CC BY-SA 4.0 on Wikimedia Commons

Browser sind die Benutzeroberfläche zur bildlichen Darstellung von Webseiten, Dokumenten und Daten. Der Browser ist eine jener Stellen im Computer, an der die Datensammler ihre Saugnäpfe anlegen. Es ist also essenziell, den richtigen zu nutzen und ihn so einzustellen, dass er den Datensammlern so wenig brauchbare Informationen wie möglich liefert.

Der sicherste Browser ist Tor. Aber er ist für den Alltagsgebrauch untauglich, weil er die Nutzung von Webseiten viel zu stark einschränkt. Der Firefox von Mozilla bietet einen guten Kompromiss zwischen maximaler Anonymität, wie bei Tor, und den geringsten Einschränkungen bei der Nutzung von Webseiten. Bei mobilen Geräten tritt an die Stelle von Firefox der Browser von DuckDuckGo. Google ist bekannt dafür, Daten massenhaft zu sammeln, während Firefox und DuckDuckGo die Privatsphäre schützen.

Einstellungen für den Firefox

Jeder Browser, so auch der Firefox, ist in den Einstellungen (Settings) so anzupassen, dass er bestmöglichen Schutz bietet. Wesentliche Änderungen betreffen

  • Verlauf (Chronik, History) ausschalten
  • als Suchmaschine für den Desktop-Computer unbedingt DuckDuckGo verwenden, auf keinen Fall Google. Bei mobilen Geräten ist DuckDuckGo sowohl Browser als auch Suchmaschine, d.h. Firefox ist überflüssig.
  • Cookies von Drittanbietern ausschließen
  • privates Fenster verwenden
  • Berechtigungen einschränken
  • Passwörter nicht im Browser, sondern extern verwalten
  • keine Cloud nutzen

Add-ons

Weiteren Schutz muss man mit Zusatzprogrammen (Add-ons) organisieren. Als Standard sollte man die folgenden oder entsprechende Add-ons einsetzen

  • Privacy Badger, um Tracker und Werbung zu blockieren.
  • DuckDuckGo Privacy Essentials, um die Sammlung von Nutzerdaten bei der Suche einzuschränken.
  • Cookie AutoDelete, um alle Cookies nach Sitzungsende zu löschen.
  • HTTPS Everywhere, um Webseiten nur auf verschlüsseltem Weg zu besuchen.
  • NoScript zur Ausschaltung von Javascript. Aber ohne Javascript funktionieren die meisten Webseiten nicht mehr. Man muss sich demzufolge entscheiden. Will man hohen Schutz, dann NoScript einschalten. Will man hohe Verfügbarkeit des Contents, dann NoScript ausschalten.

Ob man noch weitere Add-ons wie Fingerprint Defender, Smart Referer o.a.m. einsetzt, hängt von der individuellen Sicht ab und von der Frage: unique or not unique?

Ist der Browser unique or not unique?

Die Webseite der Electronic Frontier Foundation (EFF) bietet eine Testmöglichkeit, wie gut der Browser den Benutzer schützt und ob er unique ist. Mit unique ist gemeint, dass ein Browser in einer großen Menge anderer Browser von den Datensammlern eindeutig erkannt werden kann. Das wäre „kein Schutz“!

Nun gibt es zwei Wege, dem Problem zu entkommen. Entweder man versteckt seinen Browser in einer Menge gleicher Browser (not unique), wie das Tor bestens tut. Aber leider schränkt Tor den Nutzungskomfort so stark ein, dass sein Einsatz für den alltäglichen Gebrauch nicht in Frage kommt.

So muss man das Problem dadurch lösen, dass der Browser zwar unique ist, aber ständig seine Merkmale ändert. Man muss zusätzliche Add-ons einsetzen, die laufend die Browsermerkmale ändern und eine Verfolgung der Datenspur durch die Datensammler unmöglich machen oder wenigstens erheblich erschweren.

Je mehr Add-ons man einsetzt, desto eher ist ein Browser in der Masse erkennbar. Da von Klick zu Klick aber stets andere Merkmale zu den Datensammlern fließen, ist ein Tracking wenn schon nicht ausgeschlossen, so mindestens erschwert.

Je mehr Add-ons man einsetzt, desto mehr sinkt der Benutzerkomfort und desto weniger liefern die besuchten Webseiten noch Inhalte. Auch diesem Problem kann man recht gut entgehen, wenn man zwei unterschiedlich konfigurierte Profile im Browser anlegt. Im einen Profil versperrt man alle Wege zum Sammeln der Daten durch strenge Einstellungen und Add-ons. Dieses Profil nutzt man für alltägliche Internetbesuche. Das andere Profil belässt man in den Standardeinstellungen oder modifiziert die Einstellungen nur minimal. Mit diesem Profil besucht man alle Webseiten, auf denen man mit Konto angemeldet ist. Diese Webseiten – wie die eigene Bank – kennen den Besucher ohnehin.

Ob die Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre tatsächlich helfen, bleibt letztlich unergründlich. Welches Arsenal an Waffen Google und Konsorten zur Datenanalyse und Ausspähung einsetzen, bleibt im Dunkeln. Die Sorge ist nicht von der Hand zu weisen, dass alle Maßnahmen einen Null-Effekt haben. Datenschützer müssten die GDPR dahingehend erweitern, dass den Datensammlern jegliches Tracking verboten ist, so lange der Nutzer nicht explizit zustimmt. Weil dies fehlt, muss man zumindest einen Browser installieren, der die Privatsphäre schützt. Und nach Kenntnis der Dinge bieten dies Firefox und DuckDuckGo.

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