zuletzt geändert am 23.02.2024

digitale Sklaverei Google
Sklaverei: Photo by British Library on Unsplash

Einerseits hat Google die Welt um vieles reicher gemacht. Andererseits missbraucht Google seine Macht und führt die Menschheit in die digitale Sklaverei. Das ist eine Sklaverei, die deutlich schlimmer ist als jene vergangener Jahrhunderte. Sie spürt man nicht und verliert dennoch seine Freiheit und Selbstbestimmung.

Der Fremdbestimmung und Ausspähung durch Google ist jeder Benutzer mit einem Google-Konto im Rahmen des „unterschriebenen“ Privacy-Statements ausgesetzt. Benutzer der Google-Suchmaschine sind automatisch, auch ohne Google-Konto, der Verfolgung und der Manipulation durch den Softwareriesen ausgesetzt. Zudem unterliegt jeder Website-Betreiber den intransparenten Algorithmen des Crawlings, der Indexierung und des Rankings durch Google.

Man kann die Macht von Google zusammenfassend beschreiben:

  1. Google besitzt die vollständige Macht über die Auswertung von Webseiten
  2. Google bestimmt, welche Webseiten für eine Suche verfügbar sind
  3. Google bestimmt, welche Webseiten Benutzern bei der Suche angezeigt werden
  4. Google bestimmt, das Ranking der angezeigten Webseiten
  5. Google bestimmt, welche Benutzerdaten erfasst werden.

So lange Google sich weigert, Datenerfassung, Crawling, Indexierung und Ranking nachvollziehbar transparent zu machen, muss man Google Machtmissbrauch vorwerfen.

Die Königsmacher: Crawling, Indexierung und Ranking

Das A & O für jeden Website-Betreiber ist es, in den Google-Suchergebnissen möglichst auf der ersten Seite zu erscheinen. Es gibt hierzu die Witzfrage, wo man eine Leiche am Besten verstecken könne? Die Antwort: auf der zweiten Seite der Suchergebnisse von Google.

92% aller Suchanfragen im Internet erfolgen mit Google und 92% aller Klicks beziehen sich auf Suchergebnisse der ersten Seite. Mehr muss man nicht wissen, um den Einfluss von Google und die Bedeutung des Rankings in den Suchergebnissen zu erkennen.

Die Ranking-Macht von Google

Wie die Reihung von Webseiten auf einer SERP erfolgt, hat Google noch nie offen gelegt. Es gibt nur eine Reihe beschränkter Offenlegungen, eine Reihe von Wahrscheinlichkeiten und eine Reihe von Vermutungen und Spekulationen darüber, wie Google Seiten crawlt, indexiert, auswertet und in Suchergebnissen rankt. Über die Qualität des Inhalts von Webseiten und damit über das Ranking scheinen offenbar 200 Kriterien zu entscheiden. Aber man weiß nicht, wie sie funktionieren, ob sie tatsächlich gültig sind und wie viele Google gegebenenfalls noch verborgen hält. Eine SEO-Studie berichtet: Diese Google-Rankingfaktoren sind wirklich relevant. Es sind nur zwölf von den 200 Kriterien.

Crawling, Indexierung und Ranking von Webseiten

Robots, d.h. Crawler-Programme, kriechen unentwegt durch das Internet mit all seinen Milliarden von Webseiten. Sie forschen Seite für Seite aus und fügen neue oder aktualisierte Seiten dem bestehenden Fundus von Websites hinzu. Bereits beim Crawling entscheiden Auswertungsalgorithmen, eine Webseite möglicherweise nicht aufzunehmen. Und schon ist der Weg in die Suchergebnisse damit verbaut.

Vor einer Aufnahme in die Rankingliste der Suchergebnisse steht als nächste Hürde die Indexierung der vom Crawler aufgenommenen Seiten. Beim Prozess der Indexierung werden Webseiten auf Inhalt und Bedeutung hin analysiert. Ein wiederum unbekannter Algorithmus entscheidet, ob eine Webseite Gnade vor Googles Augen findet und den Status „indexiert“ erhält. Nur indexierte Seiten gelangen in die Suchergebnisse. Für nicht indexierte Seiten ist dieser Weg schon wieder verbaut. Ist zudem das Gewicht aus dem Ranking indexierter Seiten nicht groß genug, tauchen auch sie in den Suchergebnissen nicht auf. Sie rangieren im Nirwana unter ferner liefen.

Nur wenn eine Webseite die drei Hürden von Google – Crawling, Indexierung, Ranking – überwindet, erst dann können Benutzer des Internets sie überhaupt entdecken. Ob sie ein Internetbesucher aber auch in der SERP sieht, ist die nächste Hürde. Und wenn er sie sieht, bleibt als letzte Hürde, ob der Besucher darauf klickt und die Webseite benutzt wird.

Überwinden – entdecken – sehen – klicken: das ist der Hürdenlauf für Webseiten, um in der Google-SERP zu erscheinen und genutzt zu werden.

Die Macht von Google bei der Auswertung und Steuerung der Ergebnisse

Wie Google mit der Allmacht seiner Algorithmen umgeht, das dient nicht dem fairen Wettbewerb. Verschiedene Untersuchungen und Aussagen von Google-Mitarbeitern lassen das folgende Resümee zu.

  • Google indexiert nicht alle Seiten. Im Normalfall werden rund 20% der Webseiten nicht indexiert
  • Google listet Webseiten mit qualitativ schlechten Inhalten aus (was Qualität ist, entscheidet Google)
  • Google unterdrückt die Indexierung von Webseiten ohne Begründung
  • Google begünstigt große Unternehmen gegenüber kleineren
  • Google greift in die Algorithmen ein, um Ergebnisse in den Suchergebnissen höher zu ranken
  • Google führt schwarze Listen über Websites, um deren Anzeige in Suchergebnissen zu verhindern
  • Google beeinflusst Auswerter mit dem Ziel, „optimale Rankingergebnisse“ zu erzeugen
  • Google setzt vermutlich Wortfilter ein. Das ist bei Google (noch) nicht bewiesen, aber ein Umstand, der von der chinesische Videoplattform TikTok systematisch genutzt wird.

Das Resümee zeigt, dass Google mit seiner Macht Informationen nach eigenem Gutdünken zensiert und die Suchergebnisse manipuliert. Das alles heißt, wenn die Algorithmen von Google bei der Analyse einer Webseite zum Ergebnis kommen, dass eine Webseite nicht die Kriterien von Google erfüllt, dann findet kein Benutzer je diese Webseite. Diese Webseite ist zum Tode verurteilt.

Die Macht von Google, ka Schmäh net

Es gibt zwei Umstände, die bei der Bewertung der Situation strikt zu trennen sind. Das ist zum einen die Indexierung und somit die Verfügbarkeit von Webseiten und zum anderen die Anzeige von Webseiten in Suchergebnissen.

Verfügbarkeit von Webseiten

Entwicklung der Indexierung der Webseiten im Fall von www.kaschmaeh.net

Der Start der Domain kaschmaeh.net erfolgte zum Beginn des Jahres 2022. Seit Juni 2022 konnte praktisch nie eine vollständige Verfügbarkeit aller Webseiten hergestellt werden (Grafik). Im November 2023 wurden letztmalig alle Seiten zur Indexierung beantragt und es gelang, 96% aller Webseiten zu indexieren. Bis Februar 2024 sank die Quote indexierter Seiten ohne weiteres Zutun durch die Arbeit der Google-Algorithmen wieder auf 65%. Da sie weiter sinken wird, die Algorithmen undurchsichtig bleiben und Google zensiert, stellt kaschmaeh.net alle SEO-Ambitionen ein. Diese Domain bleibt ein privates Hobby an einer Website, die von Google trotz belegbar guter Qualität ignoriert wird. C’est la vie!

Einzig die Google-Algorithmen entscheiden über die Qualität von Webseiten, ohne eine Bewertung offenzulegen. Google sagt, ich mag Dich nicht (indexieren), sag‘ Dir aber nicht warum. Das erinnert an Schularbeiten, die man ohne jede Fehlermarkierung zurückbekommen hätte, aber die Note „ungenügend“ prangte auf der Arbeit.

Anzeige in Suchergebnissen

Eine ganz andere Sache ist der Umstand, warum die Suche nach Inhalten von kaschmaeh.net so gut wie nie zu einem Treffer in den SERP führt. Der Grund ist einfach zu benennen. Die Themen von kaschmaeh.net und die maßgeblichen Keywords stehen im Wettbewerb mit Webseiten, deren Ranking gegenüber kaschmaeh.net um Lichtjahre besser ist. Das heißt, solange kaschmaeh.net keine Backlinks und keine Community aufzubauen in der Lage ist, wird keine noch so ausgefeilte Keyword-Analyse helfen, die indexierten Seiten in Suchlisten zu finden; kaschmaeh.net wird wie ein einsamer Stern im unendlichen Weltall des Internets sein, ohne Chance, je gefunden zu werden.

So straft Google jene, die sich dem Diktat seiner Algorithmen nicht unterwerfen. Nicht einmal Sklaverei wird gewährt, sondern es folgt Deportation in die Strafkolonie des Nirgendwo.

Die Macht von Google Search

Die Suchmaschine „Google Search“ liefert ohne Zweifel hervorragende Ergebnisse, aber nur nach dem Diktat der Algorithmen von Google. Google erklärt, seine Bemühungen seien an die Adresse der Nutzer gerichtet. Wiewohl dies nicht falsch ist, verhehlt Google natürlich sein Eigeninteresse und dieses ist bedeutend größer. Die Reihenfolge lautet: zuerst Google und dann der Kunde! Das primäre Interesse von Google ist es, jene Webseiten in den SERP ganz oben zu platzieren, mit denen Google die besten Werbeumsätze erzielen kann. Eine Webseite mag noch so gut sein und einen Platz unter den Top-Ten verdienen, sie wird ihn nicht erlangen, wenn sie für Googles Geschäftszweck bedeutungslos ist.

SEO – Search Engine Optimization

Und damit landet man wieder bei den geheimnisumwobenen Algorithmen, mit denen Google Webseiten analysiert, bewertet und rankt. Sie auszukundschaften und Webseiten so zu gestalten, dass Google sie optimal bewertet, dafür gibt es SEO.

Die SEO-Werkzeuge diverser Anbieter liefern die Chance, wenigstens einen Zipfel der Decke zu lüften, unter der sich die Ranking-Strategie Googles verbirgt. Zum Beispiel hilft ein Werkzeug wie Yoast SEO, Text zu bewerten und zeigt Schwächen im Text und Verbesserungsmöglichkeiten auf, die den Text Google-passender gestalten lassen. Eben solche Analyseergebnisse führen auf praktische Weise zur Erkenntnis, was Google erreichen will: nicht mehr und nicht minder als über jeden Domain-Betreiber ein Netz mit festen Verhaltensregeln zu werfen und festzuzurren. Man kann an Hand des Kriteriums „Flesch Reading“ (d.h. Lesefreundlichkeit) beispielsweise veranschaulichen, worum es im Kern geht.

Die Macht von Google am Beispiel „Lesefreundlichkeit“

Google legt fest, dass sich die Lesefreundlichkeit eines Textes aus der durchschnittlichen Länge der Sätze und aus der durchschnittlichen Anzahl von Silben pro Wort bestimmt. Google befindet einen Text nur dann als mindestens gut, wenn 13- bis 15-jährige Schüler ihn problemlos lesen können. Besonders gut sind Texte, die 11-Jährige mühelos lesen können. Das heißt, je primitiver ein Text, desto höher rankt ihn Google.

Dahinter steckt System. Früher war Google bei der Analyse von Texten noch stark auf Informationen aus den sogenannten Meta-Tags angewiesen. Aus ihnen bezog Google Bewertungskriterien. Google merkte aber bald, dass man Google mit den Meta-Tags auch an der Nase herumführen konnte. Als die Werkzeuge zur Textinterpretation stärker und leistungsfähiger wurden, spielten die Meta-Tags für Google so gut wie keine Rolle mehr. Google konzentrierte sich voll und ganz auf die Interpretation des gesamten Textes. Was Wunder, dass Google lieber primitivere Texte auswertet als sehr komplexe. Also forciert Google mit der „Lesefreundlichkeit“ die bessere Auswertbarkeit eines Textes und belohnt die, die primitive Texte schreiben mit einem Rankingvorteil. Goethe hätte bei Google nicht die geringste Chance, auf ein gutes SEO-Ergebnis zu kommen.

Flesch Reading ist nur eines von zahlreichen (womöglich 200) Kriterien wie Google die Regeln setzt und dadurch die Verfasser von Webseiten manipuliert.

Die Folgen der Macht von Google et. al.

Google ist mit seinen Produkten in der Lage, den Benutzern so hervorragende Dienstleitungen zu liefern, dass sie den Haken des Machtmissbrauchs schlucken, nur um das Angebot von Google nutzen zu können.

Google Macht Missbrauch Marionetten

Wenn die Entwicklungsgeschichte von Google (und allen anderen Social Media Diensten) bruchlos fortschreitet, so ist klar, was am Ende der Geschichte zu erwarten ist. Am Google-Haken wird eines Tages die uniforme und gleichgeschaltete Welt aus der Google-Box hängen, weil alle nach den Regeln und der Pfeife von Google tanzen. Das führt dann zum Leben im Zeitalter der digitalen Sklaverei, in dem alle Social Media Dienste und nicht nur Google das Leben der Menschen steuern. Mit demokratischen Regeln hat das nichts mehr zu tun. Während Social Media Dienste wie YouTube, Facebook, X/Twitter, WhatsApp oder Instagram auf die Auswertung der Daten der jeweiligen Applikation „beschränkt“ sind, greifen Suchmaschinenanbieter wie Google und Bing nicht nur auf die wesentlich umfangreichere Datenmasse aus dem Besuch aller Webseiten zurück, sondern entscheiden zusätzlich über die Existenz und den Wert von Webseiten.

Wegen des Machtmissbrauchs von Google landet kaschmaeh.net im Nirwana des Internets. Die Konsequenzen daraus lauten für jeden ähnlich gelagerten Website-Betreiber und für jeden kritischen Internetnutzer:

  • Der Betrieb derartiger Websites wie kaschmaeh.net ist ein Privatvergnügen ohne Internetrelevanz.
  • Um SEO-Maßnahmen, die Google Search Console und erst recht um Google Analytics muss sich der Betreiber einer Website nicht mehr kümmern. Alle diesbezüglichen Maßnahmen sind wertlos.
  • Der kritische und selbständige Internetnutzer bleibt allen Angeboten von Google et. al und den Social Media Diensten fern. Nur so bewahrt er sich seine Individualität und seine eigenständige Persönlichkeit.

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