CO2-Ausstoß

zuletzt geändert am 20.04.2024

Footprint, Fußabdruck, Ressourcenverbrauch

Der CO2-Ausstoß hat mit über 50% Anteil dominanten Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck und somit auf die Grenzen des Wachstums. Die Fähigkeit der Erde, den Resourcenverbrauch der Menschheit zu decken, ist weit überschritten.

Leading CO2-Emitters
Leading CO2-Emitters, Daten laut OWID

Der CO2-Ausstoß stammt zu gut Zweidrittel von nicht mehr als sechs Kandidaten und so erhebt sich die Frage: Wie groß stehen wohl die Chancen, dass die Führer Chinas, der USA, der EU, Indiens, Russlands und Japans zu einer drastischen Änderung ihrer Klimapolitik schreiten werden?

  • Xi Jinping hat die primäre Ambition, China bis 2049 zur Weltmacht Nr. 1 zu machen. Klimathemen helfen dabei nicht. Sie sind höchstens relevant, damit die eigenen Bevölkerung am verpesteten Klima nicht erstickt und nicht zu revoltieren beginnt.
  • die USA mag unter den Demokraten noch den Weg mit den Europäern gehen und zumindest noch viel Schlimmeres vermeiden helfen. Unter einem republikanischen Präsidenten wird davon wenig bis nichts übrig bleiben.
  • die EU bemüht sich tatsächlich, eine erfolgreiche Klimapolitik zu betreiben.
  • Premier Modi zeigt keine Ambitionen, Indiens Klimapolitik über die Bestrebungen zu mehr Wirtschaftswachstum und mehr Macht zu stellen.
  • Putin? Nicht erst seit dem Überfall auf die Ukraine dürfte feststehen, dass alles andere als Klimapolitik für ihn von Interesse ist.
  • Japan: ähnlich gelagert wie in der EU.

Weltrisikoindex

Und noch ein anderer Aspekt lässt wenig hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Im Weltrisikobericht 2022 halten China den Platz 8 (28,7 Risikoindex), USA Platz 18 (22,7), Indien Platz 2 (42,3) und Russland den Platz 11 (26,5) unter 193 Ländern. Das heißt, sie unterliegen einem erhöhten Katastrophenrisiko. Zum Vergleich: Deutschlands Risikoindex liegt bei 3,9 und der von Österreich bei 1,1.

Wird das Risiko schlagend, so sind Indien, China, Russland und die USA in erheblichem Maße (viel mehr als andere) von Katastrophen betroffen. Die Folgen sind der Verlust von Leben, Vernichtung von Infrastrukturen, enorme Kosten zur Schadensbewältigung. Dieses Kapital fehlte für den Klimaschutz noch zusätzlich, obwohl es schon um die Klimaschutzmaßnahmen selbst nicht gut genug bestellt ist.

CO2-Ausstoß

Der CO2-Ausstoß  Emissionsbilanz zur Begrenzung der Klimaerwärmung
Bild 1, Emissionsbilanz

Seit etwa 1990 bemüht sich die Welt, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Sieht man sich die Bilanz dieser Bemühungen im Bild 1 an, so erkennt man unschwer die bisherige Erfolglosigkeit jener 15 Länder, die für rund 80% der globalen Emissionen verantwortlich sind. Gegenüber dem Mehrausstoß an CO2 betrugen die Einsparungsmaßnahmen dieser 15 Länder gerade einmal 19 Prozent. China emittiert mit Abstand die größte Menge an CO2 und ein Ende ist nicht absehbar.

Wären die vergangenen dreißig Jahre der Maßstab, so wäre eine Begrenzung der Klimaerwärmung völlig ausgeschlossen. Es besteht aber die Hoffnung, dass es zu vermehrten Anstrengungen kommen wird. Aber werden diese Anstrengungen genügen?

Offenbar genügen sie nicht, wenn die Ergebnisse einer neuen Studie stimmen sollten. Danach wäre das verbleibende CO2-Budget, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, nur halb so groß wie bisher angenommen (derStandard und Tagessschau, 30.10.2023).

Die Skepsis überwiegt

Global Emission
Bild 2, Path to Net Zero

Von 1920 bis 1990 stieg der CO2-Ausstoß praktisch im Gleichschritt mit steigendem GDP (Bild 2). Erst als man ab 1990 mit Maßnahmen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes begann, entstand eine Schere zwischen GDP und CO2-Emission, ohne dass das Wirtschaftswachstum darunter litt.

Die IEA zeigt einen Weg auf (IEA NZE CO2, Bild 2), wie stark die globalen CO2-Emissionen reduziert werden müssten, um im Jahr 2050 den angestrebten Netto-Null-Ausstoß zu erreichen. Bereits zu Beginn dieses Wegs, in den Jahren 2019 bis 2022, wurde das Ziel um 15,6 % verfehlt. Den meisten Ländern, die für einen Mehrausstoß an CO2 sorgen, wird ihr Wirtschaftswachstum unter Einsatz fossiler Energieträger weit wichtiger sein als Klimaschutz. Alles spricht dafür, dass eine Netto-Null-Bilanz im Jahr 2050 völlig unrealistisch ist.

Und dieses Szenario berücksichtigt nur CO2 und nicht die gesamten Emissionen aus den Treibhausgasen (EDGAR GHG, Bild 2). In welchem Maß sich dies alles auf die Klimaerwärmung auswirken wird, kann nur spekuliert werden. Aber es macht die Annahme höchst wahrscheinlich, dass die Klimaerwärmung im Jahr 2100 über 3°C liegen wird. Von 2°C – und schon gar von 1,5°C – kann nicht mehr die Rede sein.

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