Schutz vor Klima

zuletzt geändert am 28.02.2024

Das Klima überhäuft uns immer mehr mit Katastrophen. Und deswegen werden wir uns zunehmend nicht mehr um den Klima-Schutz, sondern viel mehr um den Schutz vor Klima Sorgen machen müssen. Die zentrale Frage lautet: wie müssen und wie können wir uns anpassen?

Gestandene Verschwörungstheoretiker erklären den Klimawandel für Humbug. Politiker ergehen sich im unendlichen Mantra von wir müssen, wir sollen, wir können, wir schaffen es. Die Masse steckt den Kopf in den Sand und spielt Vogel Strauß. Die unverwüstlichen Optimisten hoffen auf das große Wunder durch die Genialität des Menschen.

Zukünftige Realität

Keine dieser Verhaltensweisen hilft, sich der Realität zu stellen und die richtigen Schutzmaßnahmen zu treffen. Es geht darum, was kann und was muss man tun, um zu überleben. Ja, Sie lesen richtig, „um zu überleben“. Was heute noch den meisten Menschen unverständlich und unsinnig erscheint, wird Jahr für Jahr und vor allem Generation für Generation zum tatsächlichen Überlebenskampf werden. – Für die gestorbenen Menschen im Ahrtal, die 30 Millionen (Ver)hungernden Kinder in Afghanistan, Äthiopien, Haiti, Kenia, Nigeria und dem Jemen oder die Ertrunkenen in Bangladesh ist es bereits bittere Realität geworden.

Der Klimawandel wird die Zahl der Katastrophen in Form von Dürren, Hunger, Überschwemmungen, Zerstörungen, Bränden und Pandemien Jahr für Jahr ansteigen lassen. Verarmung, Vertreibung, Not, Kriege und Tod sind bereits jetzt und werden zunehmend die Folgen sein. Der mögliche Lebensbereich für die Menschen wird sich auf immer kleinere Regionen dieser Erde verengen. Um das Leben und Überleben in ihnen wird es Kriege geben.

Leben können

Vielleicht hilft es, um unsere Lebensgrundlagen zu begreifen, sich zunächst der wesentlichen menschlichen Bedürfnisse bewusst zu werden. Sehr stark vereinfacht sind dies Lebensunter- bzw. Lebenserhalt, ein Dach über dem Kopf und sozialer Friede. Auf den Punkt gebracht: der Mensch muss in Frieden leben können.

In unserer Zeit stehen für das „Leben können“ Ausbildung, Arbeit, Einkommen und Wohnen, die alle primären Bedürfnisse abdecken und ein auskömmliches Leben gewährleisten. Zusätzlich braucht es ein positives soziales Umfeld von Familie, Partnern, Gemeinschaft, Gesellschaft und Frieden. Selbstverwirklichung und Individualbedürfnisse zählen nicht mehr dazu. Für die von der Katastrophe getroffenen Bewohner des Ahrtals waren gesellschaftliches Ansehen, Opernbesuch oder Urlaub gänzlich unbedeutend, so sie nur Leben, Hab und Gut retten konnten.

Bedürfnisse abzudecken fällt in armen Regionen unendlich schwerer als in reichen, und so zieht es die Armen unweigerlich in die Regionen der Reichen. Wanderungen, heute Migration genannt, gehörten seit der ersten Existenz des Menschen zu seiner Historie. Der homo erectus wanderte aus Afrika aus, der homo sapiens besiedelte die gesamte Welt, große Teile der irischen Bevölkerung flohen vor der Not aus ihrer Heimat in die USA und Syrer, Afghanen und Afrikaner strömen heute nach Europa. Alle waren und sind sie getrieben von der Sehnsucht nach angemessen „leben können“.

Schwund der Lebensbereiche

Die Naturkatastrophen werden die Regionen, in denen Menschen angemessen „leben können“ im wahrsten Sinne schmelzen lassen. Bei einer nach aktuellen Einschätzungen bereits zu erwartenden Klimaerwärmung von bis zu 3°C zum Ende dieses Jahrhunderts würden die Höchsttemperaturen im Sommer in weiten Teilen der Erde fast kein Leben mehr ermöglichen (schwarze Gebiete in der Karte).

Maximale Sommertemperaturen (°C) bei einer Erderwärmung von 3°C laut Szenario SSP3-7.0, by IPCC
SSP3-7.0: emissions rise steadily to become double their current amount by 2100

Mit Blick auf die Karte wäre ein noch angenehmes Leben nur noch in Chile, dem Norden Kanadas, in Alaska, Schottland, den nördlichen Baltischen Staaten, in Teilen von Südafrika, Australien und – verwunderlich genug – in Teilen Chinas möglich. Welcher Migrationsdruck aus einer derartigen Situation entstehen wird, das kann man wohl rasch erahnen.

Zunahme der Migration

Immigration EU
Anstieg der Immigration in die EU,
Source: European Union Immigration Statistics 1960-2022

Bereits seit 1985 steigt die Zahl der Immigranten in die EU kontinuierlich an. Die EU wehrt sich mit untauglichen Mitteln und hat kein Konzept, wie mit der unvermeidbaren Immigration umzugehen sei. Und der Immigrationsdruck wird selbst um den Preis, dass jährlich tausend Menschen auf dem Weg nach Europa sterben, weiter steigen.

Der Druck der Migration wird nur nach und nach zunehmen. Der Schwund der Lebensbereiche wird sich über Jahrzehnte hinstrecken, im Alltag fast nicht wahrnehmbar sein und die meisten Menschen in falscher Sicherheit wiegen. Die Bevölkerung in Pakistan, in weiten Teilen Afrikas oder auf zahlreichen pazifischen Inseln kennt die Not hingegen schon heute. Die meisten Europäer erleben die Veränderungen erst bruchstückhaft oder noch gar nicht, obwohl auch hier die Katastrophen zunehmen.

Vorausschau und Umsicht sind geboten, um die Zukunft der kommenden Generationen zu beschützen.

Einen Plan für das Leben haben

Bis jetzt konnte man sein Leben organisieren, ohne sich über die Konsequenzen einer Entscheidung für die nächsten zehn Jahre oder gar länger den Kopf zerbrechen zu müssen. Das wird sich im Laufe der kommenden Jahre und Jahrzehnte immer stärker ändern und Entscheidungen, die das Leben beeinflussen, werden mit großer Weitsicht zu treffen sein, weil die Folgen der Klimakrise immer stärker in das Leben der Menschen eingreifen werden.

Ist es für einen jungen Bauern in Spanien heute noch weise, in den Aufbau einer Avocadoplantage zu investieren, wenn der Kampf um Wasser bereits begonnen hat und künftig immer massiver werden wird? Kann man tatsächlich für sich und seine Kinder ein Haus bauen, das bereits heute in einem ausgewiesenen Risikogebiet steht? Soll man sich ein Ferienhaus in einem alpinen Skigebiet kaufen, wenn in zehn Jahren kein Schnee mehr fallen wird? Ist es zulässig, sich ein Auto zu kaufen, dessen CO2-Ausstoß viel zu hoch ist? Ist es vernünftig, eine Ausbildung in einem Beruf zu machen, der voraussehbar von der Klimakrise bedroht sein wird?

Dies und noch mehr sind Fragen, die sich die Menschen der heranwachsenden Generationen stellen werden müssen, wenn sie eine gute Lebensplanung betreiben wollen. Nur dann werden sie Ihr Leben vor den steigenden Umweltkatastrophen bestmöglich schützen können. Ein gedankenloses „Es wird schon passen“ kann es nicht mehr geben, wenn man weise ist. In Zukunft wird das Klima immer mehr und immer unangenehmere Herausforderungen stellen, denen sich die kommenden Generationen stellen werden müssen.

Schutz vor Klima

Es gibt natürlich kein Patentrezept für den Schutz vor Klima und Umweltkatastrophen, aber es gibt spätestens für die Generation der heute und morgen Geborenen einige zentrale Schlüsselfragen für eine vernünftige Lebensplanung, zu denen mindestens die folgenden vier gehören.

Bauernhaus Unwetterschaden

Welcher Standort bietet Gewähr für sicheres Wohnen und gesundes Leben? Dieser hier?

Schutz Klima political risks

Welche Länder bieten hohe Stabilität und Sicherheit? Russland?

Schutz Klima Lebensqualität

Wo kann ich meine Bedürfnisse bestmöglich decken? Hier in den Favelas?

Schutz klima rig worker

Welche Ausbildung führt in nachhaltige Berufe?
In diesen?

Das Internet bietet mittlerweile ein großes und wachsendes Angebot an Gefahren- und Risiko-Karten, um den Schutz vor Klima zu organisieren. Allein die Existenz dieses Angebots belegt das steigende Bewusstsein für die Risiken, denen Menschen mehr und mehr ausgesetzt sind. Die folgende Liste „Risiken erkennen“ stellt lediglich eine vermutlich höchst unvollständige Auswahl dar und soll in erster Linie „nur“ einen Eindruck liefern, worum man sich kümmern sollte und wo etwas zu finden ist.

Risiken erkennen

Die Karten sind oftmals nicht einfach zu bedienen und verlangen Geduld bei den Versuchen, ihre Funktionsweise zu entdecken. Nicht verzagen, probieren!

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