zuletzt geändert am 28.10.2023

Wer in einem Internat erzogen wurde, kennt die Strukturen der Macht und deren Missbrauch. Autoritäre Systeme wie Internat, Militär und Kirche sind für Machtmissbrauch besonders anfällig; Kinder und Jugendliche ihre leichtesten Opfer.

Dass die Kirche keine Demokratie, sondern ein autoritäres Regime ist, mag man beklagen, muss es aber als Fakt zur Kenntnis nehmen. Dass eine Institution, deren Werte Nächstenliebe, Fürsorge und Seelenwohl sind, den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen duldet und vertuscht, muss man auf das Schärfste verurteilen.

Der verstorbene Papst Benedikt XVI. konnte sich nicht erinnern, als Kardinal an entscheidenden Sitzungen über Machtmissbrauch teilgenommen zu haben. Die Mehrheit der Kirchenführer würde die schier grenzenlose Liste an Verfehlungen am liebsten immer noch totschweigen und ginge es nach ihnen, so sollte sich nichts an der jahrhundertalten Struktur ändern. Es genügt nicht, dass ein Kardinal sich „erschüttert und beschämt“ zeigt und sich öffentlich entschuldigt. Solche Worte kommen im Bruchteil jener Zeit über die Lippen, während der Kinder stundenlang über Jahre misshandelt wurden.

Und die Liste der Misshandlungen ist lang.

27.10.2023: geschätzt mindestens 236.000 Menschen in der spanisch katholischen Kirche als Minderjährige sexuell missbraucht
12.09.2023: 1000 Missbrauchsopfer in katholischer Kirche der Schweiz
18.04.2023: mehr als 250 Priester im Erzbistum Freiburg des Missbrauchs schuldig oder beschuldigt
08.03.2023: Seit 1945 gab es im Bistum Mainz 392 Beschuldigte und 657 Betroffene
14.02.2023: 423 Missbrauchsfälle im Bistum Essen
13.02.2023: 4.815 Kinder in katholischer Kirche missbraucht
10.02.2023: Zeugenbeeinflussung vor Missbrauchsprozess?
25.10.2022: Erzdiözese Freiburg tief im Missbrauchssumpf
20.09.2022: Schwere Pflichtverletzungen im Bistum Osnabrück
20.01.2022: Sexueller Missbrauch im Bereich der Erzdiözese München und Freising
12.09.2023: 1000 Missbrauchsopfer in katholischer Kirche der Schweiz
18.04.2023: mehr als 250 Priester im Erzbistum Freiburg des Missbrauchs schuldig oder beschuldigt
08.03.2023: Seit 1945 gab es im Bistum Mainz 392 Beschuldigte und 657 Betroffene
14.02.2023: 423 Missbrauchsfälle im Bistum Essen
13.02.2023: 4.815 Kinder in katholischer Kirche missbraucht
10.02.2023: Zeugenbeeinflussung vor Missbrauchsprozess?
25.10.2022: Erzdiözese Freiburg tief im Missbrauchssumpf
20.09.2022: Schwere Pflichtverletzungen im Bistum Osnabrück
20.01.2022: Sexueller Missbrauch im Bereich der Erzdiözese München und Freising

Noch hat die autoritäre Kirche nicht im Ansatz bewiesen, dass sie Machtmissbrauch entschieden bekämpfen und verhindern will. Noch ist kein Weg zu sehen, dass die Kirche es mit einer Erneuerung der klerikalen Strukturen ernst meint.

Es muss aber Änderungen geben!

Die Kirchenführer müssen endlich begreifen, dass es einen radikalen Wandel geben muss.

  • Beseitigung des unsinnigen Zölibats
  • Aufnahme der Frauen in den Klerus
  • Freigabe der Sexualität für den Klerus beiderlei Geschlechts
  • Verfolgung von Straftaten vor staatlichen Gerichten
  • unbedingter Schutz für Schutzbefohlene
  • rigorose Aufarbeitung aller bisherigen Sünden

Geschieht dies nicht, wird die Kirche weiter Mitglieder verlieren bis nur mehr die Allesgläubigen und die Schwächsten unter ihrem autoritären Dach verbleiben. Für erwachsene und frei denkende Menschen hat die Kirche mit ihrem historischen Machtstreben, der Indoktrinierung der Menschen, der Verteufelung Andersdenkender und dem Missbrauch der Schwachen bereits jede moralische Anerkennung verspielt. Nur Menschen, die sich bereitwillig dem religiösen Kirchendiktat unterwerfen und an die Erlösung in einem anderen Leben glauben, nur diese Menschen können es in der r.k. Kirche aushalten.

P.S. Darf eine Diktatur, selbst wenn sie Religion ist, in einer Demokratie eigentlich existieren?

zu Gefahren für die Demokratie