zuletzt geändert am 28.02.2024

Frau Gewessler zeigte sich begeistert über weniger Emissionen im Jahr 2022 in Österreich und die Medien folgten ihr bereitwillig. Aber kann man sich tatsächlich darüber freuen, dass die Treibhausgasemissionen 2022 um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr sanken?

Zunächst, ja! Es ist unbestritten, dass jede Reduktion einen Erfolg darstellt. Zudem darf man sagen: würde Österreich in den kommenden Jahren jeweils dieselbe Reduktion erzielen, so könnte das Ziel der Klimaneutralität in 2040 tatsächlich erreicht werden.

Weniger Emissionen Austria 2022

Ein Blick auf die Realität (siehe Grafik) lehrt jedoch schnell, dass für Begeisterung nicht der geringste Anlass besteht.

Die Emissionen liegen auf einem Wert, den Österreich vor 50 Jahren bzw. in den 90-er Jahren hatte. Das heißt, seitdem hat sich so gut wie nichts verbessert. Andererseits sind Anstrengungen zur Reduktion der Emissionen seit 2005 nicht zu übersehen. So positiv sie sind, sie reichen bei fortgesetztem Trend bei weitem nicht aus, um Klimaneutralität im Jahr 2040 zu erreichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Emissionen jedes kommende Jahr so stark sinken wie 2022 ist praktisch null.

Solange die Politik keine konkreten Pläne besitzt und die dazugehörigen Maßnahmen nicht präzise verfolgt, solange bleibt der überschwängliche Optimismus von Frau Gewessler nur politische Show. Und nach allen Erfahrungen mit dem politischen Geschacher allerortens um den Klimawandel muss man in der bitteren Erkenntnis verweilen, die Zukunft wird in einer Klimakatastrophe enden.

Seit 2005 könnte man eine Reihe von Jahren anführen, in denen die Emissionen sanken und Hoffnung erweckten. Aber der Gesamtverlauf seit 2005 macht allen Optimismus zunichte.