zuletzt geändert am 08.10.2025

Ein Blick auf den historischen Kursverlauf des DAX zeigt, die Finanzmärkte dieser Welt sind geprägt durch Wachstum. Allerdings ist das Wachstum der Finanzmärkte auch geprägt von immer wieder eintretenden – teils gravierenden – Einbrüchen.
Somit lautet das Ziel für „langfristig in ETF anlegen“, dem Auf und Ab der Kurse bestmöglich zu folgen. Man muss die Wachstumsphasen ebenso ausnutzen wie die der Kurseinbrüche. Das bedeutet, im Wechsel auf steigende und fallende Kurse setzen. Es genügt ein Blick auf den historischen Kursverlauf des DAX und man kann abzählen, dass dies während der ganzen Zeit nur rund ein Dutzend mal notwendig war, soweit es die großen Einbrüche betrifft.
Bleibt die Frage, ob es gelingt, das Auf und Ab der Kursentwicklung richtig einzuschätzen und praktisch immer auf der Gewinnerstraße zu sein. Fehlentscheidungen sind nämlich außerordentlich schmerzhaft. Tatsächlich gelingt es, das Ziel ziemlich sicher und gut zu erreichen, wenn man sich an den FEX hält.
FEX
Was ist der FEX? Der FEX (Finance & Economy indeX) ist ein Index, der wesentliche Kriterien des Finanzbereichs und der Wirtschaft abbildet. Er besteht aus zehn Komponenten:

- Rendite: Ergebnis von Kapitalanlagen am Finanzmarkt
- Börse: Angst/Vertrauen der Händler in die Zukunft
- Derivate: echter Wert der Derivate am Finanzmarkt
- Firmen : Ausfallrisiko von Firmenanleihen
- Staaten: Ausfallrisiko von Staatsanleihen
- Immo: Stand des globalen Immobilienindex
- Arbeit: Stand der globalen Arbeitslosigkeit
- Konsum: Stand des globalen Konsumklimas
- Markt: Stand des globalen Konjunkturklimas
- BIP: Veränderung des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Damit der FEX zum Leitfaden wird, muss er mit Finanzmarktindizes wie DAX, Dow, S&P500 oder VSTOXX600 korrelieren. Ohne diese Korrelation könnte man aus den Daten des FEX keinen Rückschluss auf die Verfasstheit der Finanzmärkte ziehen. Ein Blick auf das folgende Diagramm zeigt, der FEX korreliert in hohem Maß mit dem DAX.

Die roten Punkte belegen, dass man am FEX bevorstehende Einbrüche ablesen konnte. Der FEX bildet die zuverlässige und entspannende Entscheidungsgrundlage, wie tägliche Kursschwankungen zu interpretieren sind. Solange wie sich Finanzmärkte und Realwirtschaft in ruhigem Fahrwasser bewegen, solange verweilt der FEX auf stabilem Niveau oder steigt sogar und so lange sind tägliche Kursschwankungen bedeutungslos. Erst wenn der FEX erkennbar zu sinken beginnt, muss man sich von steigenden Kursen verabschieden. So bewahrt der FEX vor täglichem Stress, lässt Entscheidungen im Börsenhandel recht souverän treffen und vermindert das Risiko auf ungemein effiziente Weise.
Eine Simulation von „langfristig in ETF anlegen“ macht deutlich, dass man mit zwei DAX–ETF (Long und Short) erfolgreich Vermögen aufbauen konnte. Als Ergebnis der Simulation hätte man mit einer Investition von 5.000 Euro im Jahr 2008 ein Vermögen von 172.000 Euro im Jahr 2025 erreicht. Das ergibt eine Rendite von 22,5%.
zum Simulationsergebnis
wie geht „langfristig in ETF anlegen“
Was braucht man, um in den Handel einzusteigen? Als erstes die Wahl zweier ETF (möglicherweise aus der folgenden Liste oder aus dem Angebot von Webseiten wie justETF), mit denen man bei einem Broker handelt. Man kauft beim Broker mit dem verfügbaren und freiem, d.h. „überflüssigen“ Geld Stücke des Long-ETF. Beispiel: mit dem Einsatz von 2.000 Euro kann man zehn Stück des iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc) bei seinem Broker kaufen. Ich nutze als Broker Finanzen.net Zero, der einfach und übersichtlich zu bedienen ist, die Baader Bank als gut besicherte Depotbank nutzt, keine Kosten verursacht und für den Handel mit ETF sowie für Sparpläne alles besitzt, was man braucht.
ETF DAX Long: Name, TIC, ISIN
- iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc), EXS1.DE, DE0005933931
- Deka DAX UCITS ETF, EL4A.DE, DE000ETFL011
- Deka DAX (ausschuettend) UCITS ETF, EL4F.DE, DE000ETFL060
- Xtrackers DAX UCITS ETF 1C, DBXD.DE, LU0274211480
- Amundi LevDax Daily (2x) leveraged UCITS ETF Acc, LYY8.DE, LU0252634307
- Amundi ETF DAX UCITS ETF DR, CG1G.DE, FR0010655712
- Amundi DAX UCITS ETF Dist, C001.DE, LU2611732046
ETF DAX Short: Name, TIC, ISIN
- Xtrackers ShortDAX Daily Swap UCITS ETF 1C, XSDX.DE, LU0292106241
- Amundi ShortDAX Daily (-2x) Inverse UCITS ETF Acc, LYQL.DE, FR0010869495
- Amundi ShortDAX Daily (-1x) Inverse UCITS ETF, AHYK.DE, LU2572257041
- L&G DAX® Daily 2x Short UCITS ETF, DES2.DE, IE00B4QNHZ41
- Xtrackers ShortDAX x2 Daily Swap UCITS ETF 1C, DBPD.DE, LU0411075020
Im Besitz der zehn Stück ETF-Long hat man im Grunde nichts zu tun als dem Wachstumsprinzip der Märkte zu vertrauen und zuzusehen, wie das Kapital wächst. Nun unterliegt der gekaufte ETF wie alle anderen Wertpapiere auch Schwankungen im Tageskurs, die frisch gebackene Anleger rasch nervös werden lassen und zu unüberlegtem, womöglich verlustbehaftetem Verkauf veranlassen. Genau jetzt kommt der FEX ins Spiel, weil wir nicht wie gebannt auf die Tageskurse starren, sondern den Lauf des FEX verfolgen. Schnell wird dabei klar, dass die Schwankungen im FEX wesentlich geringer ausfallen. Eben dies mindert die Nervosität ungemein, lässt das Risiko sehr gut einschätzen und bewahrt großteils vor falschen Verkaufsentscheidungen, die sonst teuer zu stehen kommen.
Das FEX-Chart
Das FEX-Chart zeigt nicht nur den Kursverlauf des FEX, sondern liefert auch Warnsignale für mögliche bevorstehende Kurseinbrüche. Wenn sich Warnsignale häufen oder gravierendes Ausmaß haben, dann muss man entscheiden. Entweder verkauft man und kauft anschließend Stücke vom ETF-Short oder man ignoriert eine mögliche Delle, weil man weiß, der Kurs wird sich nach einer Weile wieder erholen und wachsen.
Man kann das Warnsignal gut mit einem Bindfaden vergleichen, an dem ein im Wasser schwimmender Korken befestigt ist. Der Korken wird immer oben schwimmen, solange kein Faden (= rote Linie) vorhanden ist oder anders ausgedrückt, niemand am Faden unten zieht. Wenn doch, mag der Korken für eine Weile abtauchen, aber sofort, wenn der Zug nachlässt, schwimmt er wieder nach oben. Je tiefer die rote Linie als Warnsignal im Chart reicht, desto stärker zieht jemand am Faden. Kein Warnsignal im FEX-Chart heißt, keiner zieht am Faden und man kann als Anleger trotz Schwankungen im ETF-Kurs getrost mit ruhigen Zeiten rechnen, in denen Kurse wachsen.
Außerordentlich wichtig ist, zu erkennen, wer oder was am Faden zog. Gravierende Einbrüche werden immer durch gravierende Ereignisse ausgelöst. Es muss nicht gleich so extrem sein wie der Ausbruch der Corona-Pandemie oder die Ausrufung der gigantischen Zölle durch Trump. Es ist wichtig, die Entwicklung des FEX in Verbindung mit dem Tagesgeschehen zu betrachten und zu beurteilen, welche Gefahren daraus entstehen können. Können sich die Gefahren großflächig, weltweit und schwerwiegend auswirken, so ist von einem nachhaltigen Einbruch auszugehen und die Warnsignale des FEX müssen ernst genommen werden. Fehlen Gefahrenzeichen oder sind die Gefahren lokaler Natur und wenig aggressiv, so sind die Warnsignale des FEX vernachlässigbar. Häufen sich die Warnsignale, so ist mit Kurseinbrüchen zu rechnen. Die Warnsignale sind recht gut vergleichbar mit der Richterskala für Erdbeben. Je stärker, desto größer die Gefahr und die Schäden. Und tatsächlich ist der FEX eine Art Seismograph, der die Beben in der Finanzwelt und Wirtschaft misst.