zuletzt geändert am 22.02.2024

Als Vorgängerin der ADX wurde 1987 die AuDAX Resources Ltd. samt der Tochter Resources Australia Pty Ltd. in Perth, Westaustralien gegründet, um im südaustralischen Cooper-Becken nach Gold und Metallen zu suchen. 2007 kaufte AuDAX dann die Alpine Oil and Gas und engagierte Wolfgang Zimmer, um das Öl- und Gasgeschäft des Unternehmens auszubauen. 2009 betrieb AuDAX recht erfolglose Onshore- und Offshore-Aktivitäten in Tunesien (Kerkouane Permit), in Italien (Pantelleria Licence), in Australien und in Rumänien und kooperierte mit Nexus Energy und Kairiki Energy. In der Zeit von 2007 bis 2009 taucht AuDAX Resources Limited in den Panama Papers mit einer auf den Virgin Islands gegründeten Tochter auf. Im Juni 2010 wurde aus der AuDAX die ADX Energy Limited.

ADX Energy Ltd.

Aktienkurs der ADX.AX laut Yahoo-Finance

Der ausgesprochen mäßige Kurs der ADX-Aktie schwankte während der letzten drei/vier Jahre zwischen 0,05 und 0,13 AUD und zeigt drei Spitzen, die trotz des niedrigen Kurses jeweils mehr als 100% Kursgewinn erbrachten. Wer hierbei gezielten Börsenhandel betreiben konnte, füllte demzufolge seine Taschen reichlich.

Vollständige Kurshistorie der ADX.AX laut Börse ASX, Sydney

Aber schon in der Vergangenheit wies die Aktie zwei klare Pushspitzen auf. Bei der zweiten forderte die ASX-Börse am 27.08.2010 das Unternehmen auf, den Kurssprung zu erklären. ADX verwies auf seine angeblichen Erfolge aus der Bohrtätigkeit. Seit 2013 ist die Aktie so gut wie nichts mehr wert. Das hindert ADX Energy nicht daran, ein führender europäischer Onshore-Energieerzeuger werden zu wollen. Die Investor Präsentation vom Feb. 2024 zeigt die Aktivitäten von ADX.

Der Halbjahresbericht für das erste Halbjahr 2023 berichtet über ein Bilanzvermögen von 33,4 Mio. AUD bei einer kumulativen Verschuldung von 86,5 Mio. AUD. Im operativen Geschäft wurden 7 Mio. AUD Erträge erzielt, die in einem negativen Betriebsergebnis von 2,4 Mio. AUD mündeten. Auch trotz der Geschäftstätigkeit in Europa war ADX bisher offenkundig wirtschaftlich nicht erfolgreich, so dass der niedrige Aktienkurs nicht verwundert.

Welchau 1

Zur Finanzierung des Geschäfts erfolgten zwei Private Placements, die 6,3 Mio. AUD in die Kassen spülten. Mit der Bohrung Welchau 1, deren Durchführung von der Bürgerinitiative Pro Natur Steyrtal bekämpft wird/wurde, soll eine Gaslagerstätte in OÖ aufgeschlossen werden. Die Bohrung Welchau 1 wurde genehmigt und soll am 24. Feb. 2024 starten. Alle Anstrengungen, die Bohrung zu verhindern, sind somit gescheitert und die Aufregung vor Ort und in der heimischen Presse vom Januar 2023, als die Absicht über die Erdgasbohrung Welchau 1 bekannt wurde, ist verflogen (Puls24 und diePresse berichteten damals neben vielen anderen ausführlich).

Beteiligung der MCF Energy Ltd.

An der Bohrung Welchau 1 beteiligt sich die MCF Energy Ltd. über ihre Tochter MCF Energy GmbH mit 50% der Kosten bis zu einer Obergrenze von 5,1 Mio. EUR und erhält eine wirtschaftliche Beteiligung von 25%, während ADX einen wirtschaftlichen Anteil von 75 % hält.

MCF Energy startete 2008 als Bryant Resources Inc. 2013 entstand daraus die Outrider Energy Corp., die 2017 in die Pinedale Energy Limited überging. Im 1. Halbjahr 2022 übernahmen Kristen Reinertson und David Whelan das Ruder bei Pinedale Energy Limited und errichteten im November 2022 daraus die MCF Energy. Anfang Januar 2023 startete MCF den Handel an der TSXV-Börse.

Die Beteiligung der MCF an der Bohrung Welchau 1 hatte Ford Nicholson, President & Managing Partner von KPFG, als Strategic Advisor bei MCF Energy eingefädelt. Nicht nur Ford Nicholson erwarb daraufhin mit 400.000 $ Aktien an der MCF, sondern eine veritable Gesellschaft von Aktionären wie Frank Giustra, Mario Vetro und Carson Seabolt (beide bei Skanderberg Capital involviert) im Wert von je einer Mio. und Thomas Humphreys einer halben Mio. Dollar. Über 42% der Aktien wurden zu dieser Zeit von Insidern gehalten. Überhaupt scheint Frank Giustra, CEO der Fiore Group, in diesem Deal eine gewisse Bedeutung zu haben, denn sowohl Kristen Reinertson als auch Gordon Bruce Keep, ein weiterer Shareholder bei MCF Energy, stehen mit dem Fiore-Imperium in Verbindung. Kristen Reinertson ist zudem Präsidentin, CEO, CFO, Secretary & Director der JVR Ventures Inc., einer Capital Pool Company, in der auch Jessica van den Akker, ebenfalls Mitglied im Fiore-Imperium, tätig ist.

Daten zur MCF Energy

Der Quartalsbericht 09/2023 der MCF Energy weist 16 Mio. CAD Schulden und knapp 36 Mio. CAD an Assets aus. Umsatz fehlt, der operative Verlust in neun Monaten beläuft sich auf rund 9 Mio. CAD.

Aktienkurs der MCF.V

Der Kurs der Aktie hat eine Pusherspitze hinter sich und es ist zu erwarten, dass mit Bohrungsbeginn oder spätestens mit den Erfolgsmeldungen über den erwarteten Gasfund der Kurs der Aktie stark steigen wird. Per 21.02.2024 hat der Kurs leicht angezogen und wenn man an eine Dramaturgie der Pusher glauben wollte, so müsste jetzt Zeit für einen „Zwischenpush“ sein, auf den im Sommer etwa der Hauptpush bei Gasfund folgen könnte.

Auch wenn ADX und MCF mit der Bohrung Welchau 1 ein reales Geschäft betreiben und keine Phantomaktie vorliegt, so dienen die Aktien neben der Geschäftstätigkeit als hochgradiges Spekulationsobjekt, bei dem die Investoren sehr gut verdienen, ein paar Zocker auch noch etwas und Privatanleger verlieren werden.

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