Den Namen “Rizzi” findet man in Italien allerortens. Meine Vorfahren lassen sich bis in das späte Mittelalter in Venedig zurückverfolgen, wo sie als Handels- und Kaufleute bis etwa 1560 tätig waren. Natale und Elena Ritius zogen um 1560 nach Resiutta, wo ihr Sohn Joannes Ritius 1568 geboren und 1610 als letzter Rizzi in Venedig in der Kirche San Francesco della Vigna bestattet wurde.
Johann Baptist Rizzi wanderte 1771 mit seinen Söhnen Valentin und Paul von Resiutta nach Spittal/Drau aus. Er heiratete dort noch einmal und sein dritter Sohn Anton begründete zusammen mit seinen Halbbrüdern Valentin und Paul die drei Familienstämme der Rizzi.
Rizzi Vinzenz (1816-1856) war ein Enkel von Valentin, während ich ein Ururenkel von Anton bin. Der Grad der Verwandschaft zwischen mir und meinem Großonkel Vinzenz ist somit ein weitläufiger und dennoch verbindet uns etwas – die Publizistik.


Vinzenz Rizzi war 1852 Redakteur der Klagenfurter Zeitung, während meine Zeit als Publizist 170 Jahre später begann, als das Internet vielfach an die Stelle der Zeitung getreten war.
Vinzenz Rizzi war Literat, Priester und Redakteur.
Ich, Paul W. Rizzi, bin Ingenieur, Manager und Publizist.
Vinzenz Rizzi über die Presse
- Wenn die Landtage der Ausspruch des Willens des Landes der öffentlichen Meinung sind, und sie sollen es sein, so vergesse man nicht, dass die Presse dazu bestimmt ist, die öffentliche Meinung eben zu bilden, allerdings nicht im Tone des Schulmeisters, aber durch gegenseitigen offenen, männlichen Austausch der Ansichten.
- Wer die Verhältnisse bei uns kennt, weiß, wie not es tue, dass die Presse dränge und schiebe, weiß, wie not es tue, dass dem Schläfrigen die weckende Stimme in das Ohr schalle und dem trägen Schlendrian die neuen Wege gewiesen werden.
- Eine Zeitung soll sein der Spiegel der Zeit; wie dieser kann sie uns nur die Oberfläche zeigen. Was da in der Tiefe vorgeht, hinter der Gehirnwand und in den Herzkammern, dies können wir nur manchmal erraten, wenn uns der Spiegel den Blitz im Auge, die Furchen der Stirne und die geschwollene Zornader weist.
- Nichts ist gefährlicher, als sich in Täuschungen zu wiegen; die Gefahr, wenn sie scharf erkannt wird, ist leichter zu überwinden, und entschiedene Offenheit ist die erste Pflicht der freien Presse.
- Ein Journal ist kein Buch; dies mag sich langsam nach und nach Bahn brechen, jenes hat auf den Tag und für den Tag zu wirken.
- Es liegt uns ob, Buch zu führen über die Stimmung des Landes, seine Wünsche, seine Bedürfnisse.
- Das Dumme ist ebenso schädlich wie das Böse, man kann nicht bloß das Herz, man kann auch den Verstand vergiften.
- Wenn man die schlechte Presse schimpft, So bitte ich, vergesse man nur nicht auf die schlechteste, Das ist: die dumme Presse.