Kategorie: Handeln

MITT Was ist Mid-Term-Trading?

zuletzt geändert am 08.09.2025

Das Mid-Term-Trading (MITT) von kaschmaeh.net ist etwas für Menschen, die ihre Finanzen aufbessern möchten, analytisch veranlagt sind, ein Faible für Finanzthemen haben und bereit sind für den Handel mit ETF. Das MITT ist primär ein Angebot für interessierte Anfänger und weniger für „alte Hasen“ und setzt deswegen keine speziellen Kenntnisse über den Wertpapierhandel voraus.

Basis des MITT

Das Mid-Term-Trading basiert auf der Tatsache, dass Kurse eine Schwingung besitzen, bei der sich Phasen steigender mit Phasen fallender Kurse abwechseln. Obwohl diese Schwingungen keinem System unterliegen und man aus Kursschwankungen bzw. Schwingungen keine Vorhersage ableiten kann, ist es möglich, aus dem Kursverlauf einen Swing zu berechnen, der Kauf- und Verkaufssignale als Entscheidungsgrundlage für das Trading liefert.

Erklärung des MITT-Charts

Mid-Term-Trading-Chart am Beispiel eines ETF „Blockchain“
Swingzeigt die Phasen steigender und fallender Kurse an. Anstieg des Swings steht für ein positives Anlageklima, fallender Swing weist auf ein negatives Anlageklima hin. Prinzip: steigt der Swing = gut; fällt er = schlecht. steigt er aus dem Minusbereich = sehr gut! Für die Swingdaten gilt die linke Skala.
Swingkumist die Kumulation des Swings und zeigt, ob der Swing insgesamt mehr positive Anteile hat, dann steigt Swingkum, oder ob mehr negative Anteile bestehen, dann fällt Swingkum.
Kursstellt den Verlauf der Tagesschlusskurse dar. Für die Kursdaten gilt die rechte Skala.
Kaufdie grünen Signalpunkte sind zweigeteilt. Die helleren, kleineren zeigen eine Kaufoption an, die nur schwach ausgeprägt ist. Die dunkleren, größeren repräsentieren eine starke Kaufoption.
Verkaufangezeigt durch rote Signalpunkte.
Alarmdie zart roten Linien/Streifen repräsentieren die Warnsignale des FEX.

Interpretation der Signale

Der Kursverlauf ist mit Kauf- und Verkaufssignalen gespickt, denen jedoch nicht blind vertraut werden darf. Signale müssen interpretiert werden!

Der Swing bildet die Grundlage zur Interpretation des Anlageklimas und es gilt grundsätzlich: wenn sich der Swing oberhalb der Null-Linie befindet, so steht das prinzipiell für Anlagechancen, ein Swing unterhalb der Null-Linie steht prinzipiell für Anlagerisiken. Das viel stärkere Kriterium liefert aber: die Neigung des Swings. Steigt der Swing kann man anlegen, fällt er, so empfiehlt es sich, den ETF zu halten oder zu verkaufen.

Steigender Swing

Steigt der Swing nachhaltig aus Bereichen (weit) unterhalb der Null-Linie, so ist das eine ideale Kaufsituation, weil danach potenziell lang anhaltender Kursanstieg folgen kann. In dem Fall wartet man ein wenig ab, bis man erkennt, dass eine neue Phase des Kursanstiegs beginnt, und kauft dann. Die Regel, nicht sofort am Tag des Kaufsignals zu kaufen, sondern einige Tage abzuwarten und sich zu orientieren, sollte man generell einhalten. Das heißt, handle nicht sofort und jetzt! Es ist stets opportun, ein paar (~5) Tage abzuwarten, um die Entwicklung besser einschätzen zu können. Hat der Swing schon einen längeren Anstieg hinter sich, so sind Kaufsignale zunehmend risikobesetzt, denn eine Trendumkehr wird wahrscheinlicher. Liegt das Kaufsignal im steigenden Swing (weit) über der Null-Linie, so ist es mehrheitlich ein falsches Signal, denn es folgt eher ein Absturz als ein weiterer Anstieg.

Verkaufssignale im steigenden Swing raten unbedingt zum Verkauf. Es mag der Kurs noch weiter steigen, aber das Risiko, dass er einbricht, ist höher zu bewerten. Man soll sich über den erzielten Gewinn uneingeschränkt freuen, unabhängig davon, was danach passiert. Fällt der Kurs danach tatsächlich, ist die Freude umso größer. Später andererseits zu sagen, hätte ich bloß nicht verkauft, weil der Kurs weiter anstieg, gehört zum alten Spruch „hätte, hätte, Fahrradkette“. Davon muss sich jeder Anleger lösen. Man kann ja beim nächsten Kaufsignal ohnehin wieder neu einsteigen.

Zusätzlich zu jedem Kaufsignal muss man den Kursverlauf bewerten, ob er im Einklang mit dem Swing steht. Abweichende Kursverläufe sind sehr schwer einzuordnen und es ist eher riskant zu kaufen. Weiters sollte man den Verlauf des kumulativen Swings in die Interpretation einbeziehen. Je stärker sein Anstieg, desto geringer das Risiko mit einem Kauf auf die Nase zu fallen. Und zu guter Letzt muss man die Tagesnachrichten in die Interpretation einbeziehen. Ihr positiver oder negativer Eindruck bestimmt mit, ob man kauft oder lieber passt.

Und ganz grundsätzlich: am Freitag Nachmittag kauft man nicht.

Fallender Swing

Fällt der Swing, so heißt das keineswegs, sofort zu verkaufen, außer wenn der FEX gleichzeitig Alarm schlägt und Warnsignale sendet. Dann, nichts wie raus! Ansonst gilt die Regel: behalte kühlen Kopf und ruhige Hand und warte auf den nächsten Anstieg. Beim Handel mit starken ETF darf man immer mit einer Erholung des Kurses rechnen. Das mag unter ungünstigen Umständen dauern und kostet dann auch Rendite, aber man vermeidet Verluste. Also, keine Angst, wenn der Kurs einmal einbricht und man nicht rechtzeitig verkauft hat. Das nächste Hoch kommt! Rote Zahlen im Depotkonto sind völlig irrelevant, so lange man nicht verkaufen muss.

Bei Kaufsignalen im fallenden Swing ist es nicht empfehlenswert, ihnen zu folgen. Kaufsignale im fallenden Swing sind ganz selten erfolgversprechend. Nur die Ausnahme, es folgt sofort danach ein steigender Swing, ist ein gutes Kaufsignal. Und es ist umso besser, je tiefer der Swing steht.

Verkaufssignale sind immer dann eine gute Entscheidungsgrundlage, wenn man schon einen erklecklichen Gewinn angesammelt hat. Dann soll man verkaufen, unabhängig von der weiteren Kursentwicklung, auf die man nie zurückschauen soll. Verkaufssignale kommen selten und daher gilt für den Verkauf ein Grundsatz. Er lautet: trachte nie einen maximalen Gewinn zu erzielen, versuche nie noch mehr zu erreichen, wenn schon ein attraktiver Gewinn auf dem Konto steht, sondern verkaufe! Verkaufe und freue Dich über ein weiter angestiegenes Guthaben.

Zusammenfassung

Das heißt zusammengefasst, Kauf- und Verkaufssignale sind keine Vorhersage über die zukünftige Kursentwicklung, sondern Ergebnis einer statistischen Betrachtung der Vergangenheit. Sie können stimmen oder auch nicht. Der Anleger erhält ein Signal, das er bewerten muss und er muss entscheiden, wie er handelt. Das mag enttäuschend klingen, aber kein Modell der Welt kann die Zukunft vorhersagen. Trotz aller Ungenauigkeit bildet das Modell eine solide Grundlage und einen guten Handlungsrahmen, um erfolgreich anzulegen. Die Gefahr, Verluste zu erleiden, ist gering, weil die ausgewählten ETF starken Wachstumscharakter haben und man Einbrüche aussitzen kann. Nur im Fall einer handfesten Krise, die die Warnsignale des FEX deutlich macht, ist Verkauf, selbst mit Verlust, und Wiedereinstieg am Ende der Krise die bessere Alternative, insbesondere dann, wenn man in der Krise einen Short-ETF nutzt.

Der Blick auf eine Handelssimulation hilft sicher die Interpretationsqualität weiter zu stärken.

MITT-Handel

Was muss man tun, um das Mid-Term-Trading zu betreiben?

Als erstes muss man einen Broker auswählen, auf dessen Plattform man handelt. Ich nutze als Broker Finanzen.net Zero. Die Plattform ist einfach und übersichtlich zu bedienen, nutzt die Baader Bank als gut besicherte Depotbank, verursacht keine Kosten und besitzt für den Handel mit ETF alles, was man braucht.

Als zweites muss man ETF auswählen, die auf der Webseite MITT angeboten werden. Das Angebot ist eine sorgsame Selektion von starken ETF aus rund 3500 Wertpapieren. Das Auswahlraster umfasst: Handelswährung Euro, sicherer Replikationstyp, geringes Total Expense Ratio (TER), geringer Spread, hohe Rendite, möglichst lange Laufzeit, großes Fondsvolumen und hohes Tagesvolumen der letzten drei Monate sowie eine Streuung der Themen.

Drittens muss man nur noch den Kursverlauf der ETF auf der Webseite MITT verfolgen und zum Zeitpunkt eines auftauchenden Kauf- oder Verkaufssignals seine Entscheidung treffen, ob man den Handel tätigen will. Ein Blick auf das täglich aktualisierte Chart genügt. Mehr an Aufwand ist nicht notwendig. Der schwierigste Teil liegt in der eigenen Entscheidung.