Immer mehr Pusheraktien an der FWB

zuletzt geändert am 02.07.2025

Die FWB scheint mit der Einbeziehung von Pusheraktien im Rahmen der Zweitlistings wieder zu den Zeiten des First Quotation Boards zurückzukehren. Motto: „Es komme nur herein, wer wolle“.

Am 28.04.2025 wurden zum Beispiel 13 Aktien einbezogen, von denen lediglich zwei untadelig waren. Drei Aktien erscheinen oberflächlich betrachtet von akzeptabler Qualität, sind es aber nicht. Sechs Aktien, von der CSE stammend, sind von üblich schlechter Qualität. Zwei Aktien sind von grottenschlechter Qualität.

  • Untadelig waren: MHA PLC (3) und Savannah Energy (44). (Zahlen in Klammern = PushScore)
  • nur auf den ersten Blick akzeptabel waren: Midas Holdings (177), welche an der Singapur-Börse den Status „suspended“,“ hatte und den schwachen Kurs von 0,19 SGD; weiters Sino Grandness (298), ebenfalls „suspended“ mit einem lausigen Kurs von 0,02 SGD sowie Silver Bear (415), Kurs 0,03 CAD.
  • von CSE mit schlechten bis miserablen PushScores stammten: Hello Pal (483), Way of Will (571), Lida Resources (666), Bitrush Corp (716), Valdor Technology (762) und Orion Nutraceuticals (884).
  • grottenschlecht waren: Hyflux Ltd (HYFXF), war/ist wegen Überschuldung unter Gerichtsvollzug mit einem „kein „Kurs“ von 0,0001 USD und Australis Capital (724), keine SEDAR-Filings, suspended, Kurs 0,03 CAD.
  • Australis Capital Inc: ist ein spin-out von Aurora Cannabis Inc mit Sitz in Las Vegas, arbeitete wohl so gut wie nie im Cannabis-Geschäft, hat einen Streit mit Shareholdern am Hals, ist an der CSE suspended, hat keine Finance-Filings an SEDAR abgegeben, gibt an, die strategische Ausrichtung von Kapitalinvestitionen zu managen, um einen Aktionärswert in der Wertschöpfungskette von Cannabis zu schaffen (was immer das heißen soll), hat auf ihrer Website einen Link „Geldanlage 2023“, der zur verdächtigen Website www.etf-nachrichten.de/investieren/geld-anlegen/ von Martin Schwarz führt, für deren Inhalt eine ClickOut Media Ltd AA PH in Naxxar auf Malta verantwortlich zeichnet. Was muss man mehr kennen, um zu wissen, das ist eine üble Kiste, die die FWB trotzdem aufnimmt.

Die Liste minderwertiger Aktien setzt sich fort:

01.07.25: Rio Grande Resources Ltd (388)
30.06.25: Albion Resources Ltd (352)
30.06.25: Intelligent Monitoring Group Ltd (564)
30.06.25: Orange Minerals NL (222)
27.06.25: The Smarter Web Company PLC (292)
26.06.25: Rush Gold Corp (320)
25.06.25: Echo IQ Ltd (359)
24.06.25: Vizsla Royalties Corp (478)
20.06.25: Greatland Rescources Ltd (732)
16.06.25: Nexcel Metals Corp (330)
12.06.25: Western Gold Resources Ltd (399)
05.06.25: Brightstar Resources Ltd (538)
05.06.25: C29 Metals Ltd (408)
03.06.25: Highland Critical Minerals Corp (250)
30.05.25: Golden Cross Resources Inc (713)
28.05.25: Matador Technologies Inc (710)
27.05.25: DevvStream Corp (823)
27.05.25: Maxus Mining Inc (277)
22.05.25: Pilot Energy Ltd (545)
20.05.25: Amaze Holdings Inc (549)
15.05.25: BluEnergies Ltd (275)
14.05.25: FUTR Corp (527)

Warum die FWB auf der einen Seite minderwertige Aktien aufnimmt, lässt sich mit zwei Argumenten erklären: fehlende Qualitätskontrolle und Umsatzsteigerung. Warum auf der anderen Seite gänzlich erfolglose „Unternehmen“ mit einem miesen Aktienkurs in den Börsenhandel an der FWB wollen, erklärt sich auch recht einfach.

Wenn fehlende fundamentale Daten des Unternehmens den Aktienkurs nicht positiv beeinflussen können, muss das Motiv für den Börsengang an die FWB in der Kursmanipulation gesucht werden. Ein Listing an der europäisch regulierten FWB wirkt vertrauensbildend und hilft Seriosität zu vermitteln und unterstützt somit das Ziel der Akteure, den Aktienkurs so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Da der Kurs sich nicht von allein bewegt, müssen die Akteure initiativ kaufen und hoffen, dass möglichst viele Anleger folgen. Deutsche Anleger beobachten den Kursverlauf und kommen zum Schluss „hier geht was“. In den Foren kursieren Postings wie „läuft in Kanada schon los“ und News in Medien sowie Werbung durch Pusher sorgen, dass die Aktie verstärkt gekauft wird und der Aktienkurs steigt.

Zusätzlich können die Akteure Gewinne aus Arbitrage-Geschäften erzielen. Die Differenz zwischen CSE– und FWB-Kursen beträgt bis zu 60 Prozent und eröffnet Spielraum für Arbitrage-Geschäfte von Personen mit Zugang zu beiden Börsen. Sie können an der eine Börse billig kaufen und an der anderen teuer verkaufen, was für Privatanleger nicht möglich ist. Voraussetzung ist allerdings die notwendige Liquidität an den Börsen.