zuletzt geändert am 16.05.2025
Die FWB scheint mit der Einbeziehung von Pusheraktien im Rahmen der Zweitlistings wieder zu den Zeiten des First Quotation Boards zurückzukehren. Motto: „Es komme nur herein, wer wolle“.
Am 28.04.2025 wurden zum Beispiel 13 Aktien einbezogen, von denen lediglich zwei untadelig waren. Drei Aktien erscheinen oberflächlich betrachtet von akzeptabler Qualität, sind es aber nicht. Sechs Aktien, von der CSE stammend, sind von üblich schlechter Qualität. Zwei Aktien sind von grottenschlechter Qualität.
So ist die Frage erlaubt: „hat die FWB kein Qualitätsmanagement?“

- Untadelig waren: MHA PLC (3) und Savannah Energy (44). (Zahlen in Klammern = PushScore)
- nur auf den ersten Blick akzeptabel waren: Midas Holdings (177), welche an der Singapur-Börse den Status „suspended“,“ hatte und den schwachen Kurs von 0,19 SGD; weiters Sino Grandness (298), ebenfalls „suspended“ mit einem lausigen Kurs von 0,02 SGD sowie Silver Bear (415), Kurs 0,03 CAD.
- von CSE mit schlechten bis miserablen PushScores stammten: Hello Pal (483), Way of Will (571), Lida Resources (666), Bitrush Corp (716), Valdor Technology (762) und Orion Nutraceuticals (884).
- grottenschlecht waren: Hyflux Ltd (HYFXF), war/ist wegen Überschuldung unter Gerichtsvollzug mit einem „kein „Kurs“ von 0,0001 USD und Australis Capital (724), keine SEDAR-Filings, suspended, Kurs 0,03 CAD.
- Australis Capital Inc: ist ein spin-out von Aurora Cannabis Inc mit Sitz in Las Vegas, arbeitete wohl so gut wie nie im Cannabis-Geschäft, hat einen Streit mit Shareholdern am Hals, ist an der CSE suspended, hat keine Finance-Filings an SEDAR abgegeben, gibt an, die strategische Ausrichtung von Kapitalinvestitionen zu managen, um einen Aktionärswert in der Wertschöpfungskette von Cannabis zu schaffen (was immer das heißen soll), hat auf ihrer Website einen Link „Geldanlage 2023“, der zur verdächtigen Website www.etf-nachrichten.de/investieren/geld-anlegen/ von Martin Schwarz führt, für deren Inhalt eine ClickOut Media Ltd AA PH in Naxxar auf Malta verantwortlich zeichnet. Was muss man mehr kennen, um zu wissen, das ist eine üble Kiste, die die FWB trotzdem aufnimmt.
Die Liste minderwertiger Aktien setzt sich fort:
15.05.25: BluEnergies Ltd (274), noch ohne Pushmanöver
14.05.25: FUTR Corp (495 )
14.05.25: Allied Critical Metals Inc (328)
13.05.25: Cleantech Vanadium Mining Corp (436)
Warum die FWB auf der einen Seite minderwertige Aktien aufnimmt, lässt sich mit zwei Argumenten erklären: fehlende Qualitätskontrolle und Umsatzsteigerung. Warum auf der anderen Seite gänzlich erfolglose „Unternehmen“ mit einem miesen Aktienkurs in den Börsenhandel an der FWB wollen, erklärt sich am Beispiel der Valdor Technology.
Valdor Technology International Inc
Die schon seit 1996 börsennotierte Aktie startete als Valdor Technology im Juni 2021. Es fehlen Informationen, warum die Aktie vom Nov. 2022 bis Jan. 2025 aus dem Handel genommen wurde. Am 27.01.2025 startete der Handel an der CSE erneut und am 28.04.2025 im Zweitlisting auch an der FWB.
Kursentwicklung
Der Kurs wurde seit Start im Januar an der CSE bereits mehrfach gepusht. Dies geschah mit punktuellen Volumenstößen, ohne dass ein kontinuierlicher Handel zu Stande kam.
Der Kurs an der FWB folgt lose dem an der CSE, aber es gab bis zum 14.05.2025 nur einen einzigen Handel, der allerdings genügte, um den Kurs über das Niveau an der CSE zu hieven.
Dieser Umstand resultiert aus dem Problem einer Börse, ohne Handel keine belastbaren Kurse bilden zu können. Die FWB ist gezwungen, Kurse auch ohne Handel zu erstellen und verwendet dafür die CSE als Referenzkurs. Zwischen CSE und FWB existiert eine „weiche“ Kurskopplung. Man kann das vereinfacht so sehen, dass die FWB auf der Webpage der CSE nachschaut und auf Grund des dort gezeigten Kurses ihren Kurs mit leichtem Abschlag auf ihrer Website festlegt. Weil die FWB bei fehlendem Handel keine Kalkulationsgrundlage für eine eigene Kursbildung besitzt, genügt bereits ein kleiner Kauf, den Kurs an der FWB überproportional in die Höhe zu treiben. Am 7. Mai reichte dafür die bis dahin einzige Transaktion mit nur 1.700 Stück.
Zielsetzung
Wenn offenkundig fehlende fundamentale Daten des Unternehmens den Aktienkurs nicht positiv beeinflussen können, muss das Motiv für den Börsengang an die FWB in der Kursmanipulation gesucht werden. Ein Listing an der europäisch regulierten FWB wirkt vertrauensbildend und hilft Seriosität zu vermitteln. Dies unterstützt das Ziel der Valdor Akteure, den CSE-Kurs so attraktiv wie möglich zu gestalten.
Da der Kurs sich nicht von allein bewegt, müssen die Akteure initiativ kaufen und hoffen, dass möglichst viele Anleger folgen. Deutsche Anleger beobachten den Kursverlauf und kommen zum Schluss „hier geht was“. In den Foren kursieren Postings wie „läuft in Kanada schon los“ und News in Medien sowie Werbung durch Pusher sorgen, dass die Aktie verstärkt gekauft wird und der Aktienkurs steigt.
Dieses Szenario müsste man innerhalb der nächsten paar Wochen erwarten und dieses Szenario brauchte eine Vorbereitung, um erfolgreich abgeschlossen werden zu können. Die Akteure müssen sich frühzeitig mit billigen Aktien eingedeckt haben. Die fast wertlose Valdor Technologies hat so gut wie sicher zum Jahreswechsel 2024/25 no par value Aktien zum Preis von 0,01 CAD an den Kreis kanadischer Akteure ausgegeben.
Gelingt der Kursaufbau, dann folgt sicherlich der Dump mit dem Verkauf der Billigaktien.
Zusätzlich können die Akteure Gewinne aus Arbitrage-Geschäften erzielen. Die Differenz zwischen CSE– und FWB-Kursen beträgt bis zu 60 Prozent und eröffnet Spielraum für Arbitrage-Geschäfte von Personen mit Zugang zu beiden Börsen. Sie können an der eine Börse billig kaufen und an der anderen teuer verkaufen, was für Privatanleger nicht möglich ist. Voraussetzung ist allerdings die notwendige Liquidität an den Börsen.
Das alles lässt die WERTpapierbörse Frankfurt zu.