Die Klimakatastrophe kommt!

zuletzt geändert am 20.04.2024

Klimakatastrophe Tod

Ich sehe Politik, aber keine Klimapolitik,
sehe Schutzmauern, aber keinen Klimaschutz.
Ich sehe Klimawandel, aber keinen Menschenwandel.
Ich sehe die Klimakatastrophe kommen!

Niemand wird die Welt noch vor der Klimakatastrophe retten, es sei denn es käme binnen Kurzem zu einer globalen Revolution zur Rettung des Klimas. Wer will daran glauben?

Ein kleiner Test bestätigte, dass die Menschen zu keiner Anpassung ihres Lebensstils bereit sind. Der 100 mal veröffentlichte Aufruf „Rette das Klima“ erzeugte auf X (vormals Twitter) rund 3.000 Views. Weniger als 1% klickten auf den Artikel und niemand war willens, dem Aufruf zur Rettung des Klimas zu folgen. Mag der Test auch wissenschaftlich nicht belastbar sein, er zeigt allemal, dass die Bereitschaft der Menschheit, sich dem Klimawandel entschieden entgegenzustellen, praktisch nicht existent ist.

Ignoranz

Die Masse der Menschheit verhindert, dass der CO2-Ausstoß in erforderlichem Maß sinkt. Sie ist nicht bereit, ihre Gewohnheiten aufzugeben. Zusätzlich trifft die Politik weltweit keine ausreichenden Maßnahmen, um den CO2-Ausstoß im erforderlichen Ausmaß zu reduzieren. Auch alle anderen Maßnahmen der Politik für einen umfassenden Klima- und Umweltschutz bleiben weit hinter dem Notwendigen zurück. Die schlimmsten Vergehen leisten Klimaleugner, Finanzwirtschaft und Industrie, die noch immer nicht akzeptieren wollen, dass die Grenzen des Wachstums bei weitem überschritten sind. Sie weigern sich in großem Umfang, die Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften voranzutreiben.

Man kann das totale Versagen einfach am CO2-Ausstoß festmachen. Die größten Verschmutzer (siehe Top5 CO2-Polluters) sind mit Abstand China, gefolgt von den USA und der EU, sowie dem starken Anstieg der CO2-Emissionen in Indien. Die Emissionen Russlands auf Platz fünf sind noch die geringsten. Wie sieht es mit den Anstrengungen dieser fünf aus, den Ausstieg aus fossilen Energieträgern und die Reduktion der CO2-Emissionen voranzutreiben, um die Klimaerwärmung zu begrenzen? Man sieht, dass die USA und die EU die CO2-Emissionen reduziert haben, während die CO2-Emissionen in China und Indien weiter steigen.

Reduktion der CO2-Emissionen in der Spur?

Das globale Ziel lautet, dass die Länder bis 2050 einen Netto-Null-Ausstoß an CO2 aufweisen sollen. Wie sieht es damit aus, wenn man sich die Ergebnisse weltweit, von China, den USA, der EU, Deutschlands und Österreichs anschaut?

Der CO2-Ausstoß in der Welt und in China zeigt bisher keine Reduktion, sondern ein Wachstum. Ein Trend der Reduktion ist daher nicht vorhanden und der Weg zu Netto-Null im Jahr 2050 pure Illusion. Dies sieht bei den USA, der EU, Deutschland und Österreich besser aus, denn die Reduktionsmaßnahmen greifen Platz. Werden sie aber in bisherigem Maß fortgesetzt, so erreicht keines der Länder einen Netto-Null-Ausstoß im Jahr 2050, sondern erst 2090 oder noch später. Die Abweichung zwischen den gesetzten Zielen (grüne Linie) und dem Trend ist so extrem, dass auch in diesen Ländern Netto-Null im Jahr 2050 gänzlich unrealistisch ist. Da können sich die Politiker noch so positiv vor den Kameras äußern, sie gaukeln den Menschen nur etwas vor.

Diese Gegebenheiten begründen in ausreichendem Maß, dass die Klimaerwärmung weiter voranschreiten wird. Die einzige Unbekannte ist, wie stark sich das Klima erwärmen wird. Da es nach gegenwärtiger Einschätzung aller wissenschaftlichen Prognosen mehr als 3°C sein werden, darf man davon sprechen, dass die Klimakatastrophe noch in diesem Jahrhundert eintreten wird.

Zunahme der Naturkatastrophen

Dass diese Feststellung berechtigt ist, beginnt mit der Beobachtung der Naturkatastrophen. Die Zahl der Naturkatastrophen nahm bis zum Jahr 2000 exponentiell zu. Sie sank in den folgenden Jahren von 2000 bis 2018 durch gestiegene Schutzmaßnahmen. Seit 2018 war keine Verbesserung mehr möglich, weil die Kosten für Schutzmaßnahmen nicht mehr darstellbar sind. Die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft schätzt die Gesamtsumme der Schäden seit 1980 auf rund fünf Billionen US-Dollar (Quelle: Statista). Künftig ist mit einer weiteren und starken Zunahme der Naturkatastrophen zu rechnen.

Es ist höchste Zeit, sich darüber im Klaren zu sein, dass die bisherigen Wetterphänomene nur ein laues Lüftchen waren gegenüber den Zukunftsszenarien, die der Menschheit drohen, wenn nicht umgesteuert wird. Als erstes muss man dazu einen Blick in die Erdgeschichte werfen.

Massenaussterben – nichts Neues

Artensterben Geschichte

Während der Erdgeschichte gab es bereits acht tödliche Krisen für das Leben auf Erden, wovon vier durch zu hohe Temperaturen eintraten. Schreitet die Klimaerwärmung wie bisher weiter voran, steuert die Menschheit auf ein gleichartiges Zeitalter zu, bei dem Tiere und Pflanzen bereits vier Mal in großen Teilen ausgerottet wurden.

Schon 2017 unterschrieben 17.000 Wissenschaftler ein Manifest, in dem es heißt,

„… haben wir ein Massenaussterben ausgelöst, das sechste in etwa 540 Millionen Jahren, bei dem viele gegenwärtige Lebensformen bis zum Ende dieses Jahrhunderts vernichtet oder zumindest dem Aussterben ausgesetzt sein könnten.

Ten Grim Climate Scenarios If Global Temperatures Rise Above 1.5 Degrees Celsius

Und der World Inequality Report 2022 hält fest:

The planet is entering its sixth mass extinction of species. Global atmospheric carbon dioxide concentration is at its highest level in millions of years. And the mass of anthropogenic plastic pollution in oceans has multiplied by more than 200 since the 1960s.

World Inequality Report 2022, Chapter 6

Zukunft

Bei realistischer Betrachtung der gegenwärtigen und künftig zu erwartenden Situation sind die Chancen zur Beherrschung der Klimaerwärmung entweder gar nicht existent oder verschwindend klein. Es sei denn

  • die überwiegende Mehrheit der Wähler stimmte für eine zwingende Ökologiepolitik
  • Klimaschutz lenkt dominant die künftige Politik und die Gesellschaft handelt uneingeschränkt nach den Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens in Industrie, Landwirtschaft, Verkehr, Lebensmittel- und Verpackungswirtschaft.

Da beides nicht passieren wird, ist die Gefahr einer Klimakatastrophe leider kein Gerede und wenn diese Gefahr schlagend wird, so dürfte die Situation der Welt schon im Jahr 2075 nicht besonders gut aussehen, ehe man über weitere Zukunftsszenarien nur spekulieren kann.

zu erwartende Klima-Situation im Jahr 2075

Weil sich am globalen politischen Führungsverhalten im Wesentlichen nichts änderte, stieg die Klimaerwärmung laufend an und führte zu immer schlimmer werdenden Katastrophen. Während all der Jahre waren die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Finanzwesen nicht in der Lage, die Grenzen des Wachstums anzuerkennen. Infolgedessen vergrößerte sich der ökologische Fußabdruck laufend und die Ressourcen der Erde deckten den Verbrauch bei weitem nicht mehr. Im Jahr 2075 werden die mit Schraffur markierten Regionen voraussichtlich nicht mehr bewohnbar sein. Schwarz markiert sind die bereits heute nicht mehr bewohnbaren Regionen.

Die Lage 2075 wird vermutlich gekennzeichnet sein durch

  • laufende Katastrophen und Verwüstungen des menschlichen Lebensraums auf einer in Teilen bereits verbrannten Erde
  • Hunger, Not, Vertreibung und Tod von Millionen von Menschen
  • Flucht der Menschen in die verbleibenden Zonen mit „gemäßigtem“ Klima und
  • Kriege um den Zutritt zu den „gemäßigten“ Klimazonen bringen weiteren Millionen Menschen den Tod
  • radikale, erzwungene Einschränkung in allen Lebensbereichen; ausufernde Armut
  • verzweifelte Rettungsmaßnahmen der Überlebenden, um das endgültige Aus abzuwenden.

So oder ähnlich werden die Lebensbedingungen sein, weil Menschen in ihrer Arroganz gegenüber dem eigenen Lebensraum die Ressourcen übermäßig verbrauchten.

Zukunfstszenarien

Der weitere Weg der Menschheit wird 2075 am Scheidepunkt stehen und es bleibt offen, welches von vier Zukunftsszenarien eintreten würde.

Rettungsszenario

Im Laufe der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts gelang Forschern die Entwicklung einer Technologie zur raschen und nachhaltigen Speicherung von CO2. Zudem stand man vor der Lösung zur umweltfreundlichen Steuerung des Wetters mit optimalen Bedingungen für Umwelt und Menschen. Und nicht zuletzt halfen neue Materialien und neue Wege der Energiegewinnung. Forschergeist rettete die Menschheit vor weiter zunehmenden Katastrophen und öffnete den Weg in eine wieder aufblühende Zukunft.

Überlebensszenario

Die Menschheit wurde auf ein Zehntel reduziert und überlebte in einer engen Enklave der Erde. Der Leidensdruck war so groß geworden, dass es zu einem radikalen Umdenken kam, nachdem die alten Machtstrukturen und die politische Führungsgesellschaft hinweggefegt worden waren. Es entstand eine Art positive Diktatur mit breitem gesellschaftlichen Konsens, die jegliche Entwicklung zum Schaden der Umwelt unterband. Alte Sünden wurden eliminiert. Infolge dessen begann der CO2-Ausstoß rapid zu sinken und das Klima verbesserte sich zusehends. Nach und nach war es möglich, die Neubesiedelung von Teilen verlorener Territorien aufzunehmen und das Leben im Gleichgewicht mit den Ressourcen der Erde zu organisieren.

Transformationsszenario

Im Anblick des bevorstehenden Verlusts aller restlichen natürlichen und lebensnotwendigen Ressourcen der Erde hatten Wissenschaftler einen Weg gefunden, den Menschen das Leben auf künstlichem Weg zu ermöglichen. Die Produktion von Atemgeräten, Hitzeschutzanzügen, Wasseraufbereitungsanlagen und künstlicher Nahrung war angelaufen und die Ausrüstung wurde Zug um Zug an die Bevölkerung dort ausgehändigt, wo die natürlichen Ressourcen zum Leben nicht mehr ausreichten. Der Weg für eine Ausstattung der gesamten verbliebenen Bevölkerung war geebnet, so dass die Transformation von natürlicher zu künstlicher Lebensgrundlage möglich wurde.

Apokalypse-Szenario

Da industrieller und politischer Widerstand gegen rasche Strukturänderungen viel zu lange anhielt und sich die Gleichgültigkeit der Gesellschaft viel zu spät änderte, war die Klimaerwärmung ungebremst fortgeschritten. Im Laufe der folgenden Jahre verschlechterten sich die Klimabedingungen dramatisch schnell. Alle Kipppunkte waren überschritten worden. Bis zum Jahr 2100 wurde das Klima um über 5°C heißer. Die Menschheit war durch steigende Katastrophen und Weltkriege sowie durch Migration und Kampf um Lebensraum auf „eine Handvoll“ reduziert worden. Das Leben war nur noch in Höhlen möglich. Die Zivilisation war vernichtet. Das völlige Aussterben der Menschheit war nur noch eine Frage der Zeit. Die menschliche Intelligenz reichte nicht aus, um ein Überleben der Menschheit zu gewährleisten.

Was keine Generation mehr erleben wird ist das Endzeitszenario.

Endzeitszenario

Die US-Astrophysikerin Katie Mack veröffentlichte das Buch „Das Ende von allem“. Ihr zufolge wird die Sonne in etwa fünf Milliarden Jahren die Erde gegrillt haben. Die Ozeane werden kochen und die Erdoberfläche wird sterilisiert sein. Durch die stete Ausdehnung des Universums werden sich nach und nach Planeten und Galaxien am Rand des Universums in die totale Dunkelheit verabschieden. Letztlich wird sich der gesamte Weltraum in 200 Milliarden Jahren aufgelöst haben (Quelle).

Was wird passieren?

Welches der möglichen Zukunftsszenarien eintreten wird, weiß niemand. Aber ein paar Tatsachen dürften ziemlich sicher sein.

  1. Die Führer dieser Welt werden die Welt nicht retten.
  2. Kriege und Revolutionen, geboren aus der um sich greifenden Not, werden Auslöser radikaler Veränderungen sein.
  3. Die verbleibende Menschheit wird sich dem Diktat der Nachhaltigkeit unterwerfen, um zu überleben.
  4. Die Forschung zur Klimarettung wird Top-Priorität erhalten.
  5. Die Generation 2020 wird dies alles erleben.

Nur eine – notwendigerweise sehr, sehr bald eintretende – disruptive Entwicklung im Lauf des weiteren Anthropozäns kann die Katastrophe noch verhindern. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass es dazu kommen wird, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben. Statt Hoffnung wird immer mehr Vorsorge notwendig, indem man sich sehr bewusst und verantwortungsvoll auf die Risiken der Zukunft einstellt und den bestmöglichen Schutz vor der Klimaerwärmung ergreift.

Wenn die Prognosen des worst case Szenarios des IPCC zutreffen, dann bedeutet dies laut IPCC-Daten auf CarbonBrief eine Klimaerwärmung im Jahr 2100 von

  • 8°C in Jakutsk
  • 7°C in Moskau, St. Petersburg und Astana
  • 6°C in Österreich
  • 5-6°C in Deutschland
  • und „nur“ 4°C in Lissabon, Buenos Aires, Kapstadt, Singapur und Hong Kong

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