Mining-Aktien, sehr viel Müll!

zuletzt geändert am 12.05.2025

Lohnt es sich eigentlich in Mining-Aktien zu investieren oder ist das schlichtweg bescheuert? Nehmen wir es vorweg: beides trifft zu. Die Erklärung für diesen Widerspruch hat auch etwas mit Statistik zu tun.

Statistik und Geschichtenerzählungen

Bei der Exploration von Rohstoffen stieg der Aufschlusserfolg in der Erdöl/Erdgasexploration durch den Einsatz von Modellen zur Untergrundsimulation während der letzten 50 Jahre deutlich von 1:10 auf etwa 1:3 bis 1:4 (Erfolg : Misserfolg). Im Untertagebergbau sind die Erfolgsquoten extrem viel schlechter. Laut einem Artikel in SEG Discovery liegt die Erfolgsquote für mineralische Explorationsprojekte bei etwa 1:3.000 bis 1:5.000. Von mehreren tausend Explorationsfirmen gelingt es nur einer eine produzierende Mine zu eröffnen, während jede vierte oder sogar jede dritte niedergebrachte Bohrung fündig wird und das Bohrloch in Förderung geht. Das Risiko, mit Mining-Aktien auf die Nase zu fallen, ist also verdammt groß.

Das Risiko hat neben der statistischen Misserfolgsquote seine zweite Dimension in der Explorationsgeschichte. Je weiter die Exploration vorangetrieben wird, desto genauer wird die Ressourcenschätzung und desto größer wird die Chance auf Produktion, allerdings nur bei positivem Verlauf der Exploration, also wiederum nur in dem einen Fall von 3.000. Das Wort Schätzung bedeutet, nichts Genaues weiß man nicht, oder – je nach Zielsetzung – man kann die Schätzung gestalten: ehrlich, moderat, optimistisch, euphorisch oder gar unwahr. Das ist der zweite – beträchtliche – Risikofaktor.

An diesem Punkt beginnt die fatale Verquickung von Geschichtenerzählung über Ressourcenschätzung auf der einen mit Gewinnsucht und Erfolgsgläubigkeit der Anleger auf der anderen Seite. Die Explorer und ihre Medienbeauftragten werben immer mit großartigen Erfolgsaussichten und die Anleger saugen die verlockenden Aussichten auf große Gewinne nur zu gerne auf. Obwohl klar sein muss, dass die Geschichten in 3.000 Fällen unzutreffend sind! Insofern ist es bescheuert, Mining-Aktien zu kaufen, besonders wenn man weiß, dass die Aktienkurse von Mining-Aktien fast immer medial gepusht und oft genug im Pump and Dump Szenario manipuliert werden.

Unter diesem Aspekt betrachtet, investiert man in keine Mining-Aktien, die sich in Exploration befinden, außer man will zocken. Man investiert in erster Linie in Mining-Aktien von Firmen mit produzierenden Minen. Warum? Dazu muss man sich nur die Auswertung von Mining-Aktien anschauen.

Auswertung von Mining-Aktien

Im Fadenkreuz aus PushScore (120 Punkte) und Pushstärke (5%) werden mehrere Details erkennbar:

  • fast keine Mining-Aktie der Produzenten (grün) erreicht die Bestnote mit weniger als 120 Punkten PushScore und 5% Pushstärke.
  • Die Masse der Mining-Aktien von Produzenten liegt in oder nahe an der Pusherzone, was dem Umstand geschuldet ist, dass Mining-Aktien durch vielfältige Spekulationen hohe Kurspushes haben.
  • Aktien der Explorer (rot) liegen massenweise im Müll-Bereich und zeigen, dass eine Investition nicht vertretbar ist.
  • die finanzielle Situation (Blasengröße) der Explorer schließt in fast allen Fällen ebenfalls eine Investition aus.
  • die nach dieser Auswertung qualitativ besten Aktien sind die von Nickel Industries Ltd, Vault Minerals Ltd, Agnico Eagle Mines Ltd, Amerigo Resources Ltd, Allied Gold Corp und Barrick Gold Corp. Das bedeutet aber nicht, dass deren Aktienkurs auch bestens ist.

Was immer Medien wie Apaton, axino, Goldinvest, JS Research, SRC, Streetwise oder viele weitere über Mining-Aktien berichten, ein Blick auf wenige Fakten genügt, um von Investitionen in Müll-Aktien Abstand zu halten.