zuletzt geändert am 18.08.2025
Prinzip des Long-Term-Tradings

Die Finanzmärkte dieser Welt sind geprägt durch Wachstum, wie es am historischen Kursverlauf des DAX leicht nachzuvollziehen ist. Allerdings ist das Wachstum der Finanzmärkte auch geprägt von immer wieder eintretenden – teils gravierenden – Einbrüchen.
Somit lautet der Wunsch für ein möglichst effizientes Trading, die Wachstumsphasen auszunutzen, bei Kurseinbrüchen auszusteigen und auf fallende Kurse zu setzen. Man würde also im Wechsel auf steigende und fallende Kurse setzen. Es genügt ein Blick auf den historischen Kursverlauf des DAX und man kann abzählen, dass dies während der ganzen Zeit nur rund ein Dutzend mal notwendig war, soweit es die großen Einbrüche betrifft.
Bleibt die Frage, ob es gelingt, zwischen kleineren und massiven Einbrüchen zu unterscheiden, so dass man keine Fehlentscheidungen aus geringfügigem Anlass trifft. Die Antwort: ja, es geht.
Der FEX
Es geht, weil man im FEX einen Leitfaden findet. Was ist der FEX? Der FEX (Finance & Exonomy Index) ist ein Index der wesentliche Kriterien des Finanzbereichs und der Wirtschaft abbildet. Er besteht aus zehn Komponenten:

- Rendite: Ergebnis von Kapitalanlagen am Finanzmarkt
- Börse: Angst/Vertrauen der Händler in die Zukunft
- Derivate: Wert der Derivate im Verhältnis zum Marktvolumen
- Firmen : Ausfallrisiko von Firmenanleihen
- Staaten: Ausfallrisiko von Staatsanleihen
- Immo: Stand des globalen Immobilienindex
- Arbeit: Stand der globalen Arbeitslosigkeit
- Konsum: Stand des globalen Konsumklimas
- Markt: Stand des globalen Konjunkturklimas
- BIP: Veränderung des globalen Bruttoinlandsprodukts.
Damit der FEX zum Leitfaden wird, muss er mit Finanzmarktindizes wie DAX, Dow, S&P500 oder VSTOXX600 korrelieren. Ohne diese Korrelation könnte man aus den Daten des FEX keinen Rückschluss auf die Verfasstheit der Finanzmärkte ziehen. Ein Blick auf das folgende Diagramm zeigt, der FEX korreliert in hohem Maß mit dem DAX.

Die roten Punkte belegen, dass man am FEX bevorstehende Einbrüche ablesen konnte. Der FEX bildet die zuverlässige und entspannende Entscheidungsgrundlage, wie tägliche Kursschwankungen zu interpretieren sind. Solange wie sich Finanzmärkte und Realwirtschaft in ruhigem Fahrwasser bewegen, solange verweilt der Index auf stabilem Niveau oder steigt sogar und so lange sind tägliche Kursschwankungen bedeutungslos. Erst wenn der Index erkennbar zu sinken beginnt, muss man sich von steigenden Kursen verabschieden. So bewahrt der Index vor täglichem Stress, lässt Entscheidungen im Börsenhandel recht souverän treffen und vermindert das Risiko in ungemein effizienter Weise.
Eine Simulation des Long-Term-Tradings mit zwei DAX–ETF (Long und Short) belegt zudem die Chance, auf diese Weise erfolgreich Vermögen aufbauen zu können. Als Ergebnis der Simulation hätte man mit einer Investition von 5.000 Euro im Jahr 2008 ein Vermögen von 172.000 Euro im Jahr 2025 erreicht. Das ergibt eine Rendite von 22,5%.
zum Simulationsergebnis
Long-Term- oder auch FEX-Trading
Was braucht man, um in den Handel einzusteigen? Als erstes die Wahl zweier ETF (möglicherweise aus der folgenden Liste oder aus dem Angebot von Webseiten wie justETF), mit denen man bei einem Broker handelt. Man kauft beim Broker die Anzahl Stücke vom ETF, die sich aus dem verfügbaren Geldbetrag ergeben. Beispiel: mit dem Einsatz von 2.000 Euro kann man zehn Stück des iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc) bei seinem Broker kaufen. Ich nutze als Broker Finanzen.net Zero, der einfach und übersichtlich zu bedienen ist, die Baader Bank als gut besicherte Depotbank nutzt, keine Kosten verursacht und für den Handel mit ETF sowie für Sparpläne alles besitzt, was man braucht.
ETF DAX Long: Name, TIC, ISIN
- iShares Core DAX UCITS ETF (DE) EUR (Acc), EXS1.DE, DE0005933931
- Deka DAX UCITS ETF, EL4A.DE, DE000ETFL011
- Deka DAX (ausschuettend) UCITS ETF, EL4F.DE, DE000ETFL060
- Xtrackers DAX UCITS ETF 1C, DBXD.DE, LU0274211480
- Amundi LevDax Daily (2x) leveraged UCITS ETF Acc, LYY8.DE, LU0252634307
- Amundi ETF DAX UCITS ETF DR, CG1G.DE, FR0010655712
- Amundi DAX UCITS ETF Dist, C001.DE, LU2611732046
ETF DAX Short: Name, TIC, ISIN
- Xtrackers ShortDAX Daily Swap UCITS ETF 1C, XSDX.DE, LU0292106241
- Amundi ShortDAX Daily (-2x) Inverse UCITS ETF Acc, LYQL.DE, FR0010869495
- Amundi ShortDAX Daily (-1x) Inverse UCITS ETF, AHYK.DE, LU2572257041
- L&G DAX® Daily 2x Short UCITS ETF, DES2.DE, IE00B4QNHZ41
- Xtrackers ShortDAX x2 Daily Swap UCITS ETF 1C, DBPD.DE, LU0411075020
Im Besitz der zehn Stück ETF-Long hat man im Grunde nichts zu tun als dem Wachstumsprinzip der Märkte zu vertrauen und zuzusehen, wie das Kapital wächst. Nun unterliegt der gekaufte ETF wie alle anderen Wertpapiere auch Schwankungen im Tageskurs, die frisch gebackene Anleger rasch nervös werden lassen und zu unüberlegtem, womöglich verlustbehaftetem Verkauf veranlassen. Genau jetzt kommt der FEX ins Spiel, weil wir nicht wie gebannt auf die Tageskurse starren, sondern den Lauf des FEX verfolgen. Schnell wird dabei klar, dass die Schwankungen im FEX wesentlich geringer ausfallen. Eben dies mindert die Nervosität ungemein, lässt das Risiko sehr gut einschätzen und bewahrt großteils vor falschen Verkaufsentscheidungen, die in der Regel teuer zu stehen kommen.
Das FEX-Chart
Das FEX-Chart zeigt nicht nur den Kursverlauf des FEX, sondern liefert auch Warnsignale für mögliche bevorstehende Kurseinbrüche. Wenn sich Warnsignale häufen oder gravierendes Ausmaß haben, dann muss man entscheiden. Entweder verkauft man und kauft anschließend Stücke vom ETF-Short oder man ignoriert eine mögliche Delle, weil man weiß, der Kurs wird sich nach einer Weile wieder erholen und wachsen.
Man kann das Warnsignal gut mit einem Bindfaden vergleichen, der an einem im Wasser schwimmenden Korken befestigt ist. Der Korken wird immer oben schwimmen, solange niemand am Faden unten zieht. Dann mag der Korken für eine Weile abtauchen, aber sofort, wenn der Zug nachlässt, schwimmt er wieder nach oben. Je tiefer das Warnsignal im Chart reicht, desto stärker zog jemand am Faden. Kein Warnsignal im FEX-Chart heißt, keiner zog am Faden und man kann als Anleger trotz Schwankungen im ETF-Kurs getrost mit ruhigen Zeiten rechnen, in denen Kurse wachsen.
Außerordentlich wichtig ist, zu erkennen, wer oder was am Faden zog. Gravierende Einbrüche werden immer durch gravierende Ereignisse ausgelöst. Es muss nicht gleich so extrem sein wie der Ausbruch der Corona-Pandemie oder die Ausrufung der gigantischen Zölle durch Trump. Es ist wichtig, die Entwicklung des FEX in Verbindung mit dem Tagesgeschehen zu betrachten und zu beurteilen, welche Gefahren daraus entstehen können. Können sich die Gefahren großflächig, weltweit und schwerwiegend auswirken, so ist von einem nachhaltigen Einbruch auszugehen und die Warnsignale des FEX müssen ernst genommen werden. Fehlen Gefahrenzeichen oder sind die Gefahren lokaler Natur und wenig aggressiv, so sind die Warnsignale des FEX vernachlässigbar. Häufen sich die Warnsignale, so ist mit Kurseinbrüchen zu rechnen. Die Warnsignale sind recht gut vergleichbar mit der Richterskala für Erdbeben. Je stärker, desto größer die Gefahr und die Schäden. Und tatsächlich ist der FEX eine Art Seismograph, der die Beben in der Finanzwelt und Wirtschaft misst.